Mit einem neuen Verbot will die EU den Verkauf von Mikroplastik verbieten. Was bedeutet das für Kosmetikprodukte und wann wird die Verordnung umgesetzt?
Kunststoff-Partikel, die weniger als fünf Millimeter groß sind, werden als Mikroplastik bezeichnet.Lippenstift, Seife, Shampoo – in all diesen Produkten kann sich Mikroplastik befinden. Die kleinen Partikel sollen Hautschuppen abtragen, das Aussehen von Produkten verbessern oder auch ihre Konsistenz. Das Problem: Gelangen die weniger als fünf Millimeter großen Partikel einmal in die Umwelt, sind sie kaum wieder herauszufiltern.
Die EU hat den Verkauf von Mikroplastik und Produkten, die damit versetzt sind, verboten. Das gilt auch für Kosmetik. Manche Mikroplastikarten sind ab sofort nicht mehr erlaubt. Für andere gilt eine Übergangsfrist von bis zu zwölf Jahren. Ab Dienstag werden zunächst sogenannte Microbeads verboten. Die Kügelchen werden zum Peelen, Polieren oder Reinigen beispielsweise in Waschgels oder Zahnpasta eingesetzt.
Bei anderen Stoffen ist das anders. Ab 17. Oktober 2027 werden Kunststoffe für aus- oder abzuspülende kosmetische Mittel wie Shampoo oder Duschgel verboten. Ab 17. Oktober 2029 dürfen keine synthetischen Polymermikropartikel zur Verkapselung von Duftstoffen eingesetzt werden und für Kosmetik wie Cremes oder Haargel. Die längste Übergangsfrist gilt für Artikel wie Lippenstifte, Nagellacke und Make-up-Produkte. Mikroplastik ist in diesen Produkten erst ab 17.
Laut einer Fraunhofer-Studie von Frauenhofer Umsicht aus dem Jahr 2018 wurden in Deutschland 922 Tonnen Mikroplastik pro Jahr eingesetzt – allein in Kosmetik. Ergebnisse einer Greenpeace-Analyse von März 2021 zeigen zudem: Von 664 untersuchten Produkten, die auf 16 feste und 514 flüssige Plastikarten hin untersucht wurden, enthielten 76 Prozent mindestens einen Inhaltsstoff aus Plastik. 26 Prozent enthielten Inhaltsstoffe aus festem Mikroplastik.
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