Die EU schreckt vorerst vor einem Importstopp für Öl aus Russland zurück. Ein sofortiger Lieferstopp könnte die Inflation noch weiter anheizen, wird befürchtet.
Eine kleine Gruppe Demonstranten hat sich vor dem Europäischen Rat versammelt, sie tragen ukrainische Flaggen und halten ein Pappschild in die Höhe. „Wie fühlt es sich an, Völkermord zu finanzieren?“, steht dort in roter Farbe. Die Frage richtet sich an die EU-Botschafter, die hinter der Fassade aus Glas und hellbraunem Gestein über neue Wirtschaftsstrafen gegen Russland beraten.
Ab Sommer soll keine Kohle aus Russland mehr importiert werdenIm Rahmen des fünften Sanktionspaketes zeichnete sich am Donnerstag indes in Brüssel eine endgültige Einigung über den bevorstehenden Importstopp für Kohle aus Russland ab. Umstritten war nach Angaben von EU-Diplomaten zunächst noch der Zeitpunkt, zu dem der Stopp der Kohlelieferungen in Kraft treten soll.
Nach Ansicht von US-Finanzministerin Janet Yellen würde der Ölpreis bei einer kompletten Blockade der russischen Exporte wahrscheinlich „durch die Decke“ gehen. Und auch nach gegenwärtigem Stand geht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung davon aus, dass der hohe Ölpreis noch über Jahre zur Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher wird.
Russland müsste bei einem Embargo Tankschiffe auftreibenEtwa die Hälfte der russischen Erdölexporte, insgesamt 3,7 Millionen Barrel pro Tag, ging vor dem Krieg nach Europa. Es dürfte Russland schwerfallen, kurzfristig genügend alternative Abnehmer für sein Öl zu finden. „Russland hat es gleich mit mehreren Engpässen zu tun“, betont Simone Tagliapietra von der Brüsseler Denkfabrik Bruegel.
Strafzoll für russisches Öl im GesprächNach dem Kohleembargo erwägt die EU-Kommission nun, russisches Öl mit einem Strafzoll zu belegen. Die Idee ist, Russland dafür zahlen zu lassen, sein Öl auf dem europäischen Markt zu verkaufen. Die Einnahmen könnten auf einem Sperrkonto geparkt und sogar dafür genutzt werden, europäische Haushalte für die hohen Energiepreise zu entschädigen.
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