Salzburger Forscherin macht auf den oft wegretuschierten Schatten einer vermeintlichen Lichtgestalt der Reformpädagogik aufmerksam.
Salzburger Forscherin macht auf den oft wegretuschierten Schatten einer vermeintlichen Lichtgestalt der Reformpädagogik aufmerksam., ihrer Untersuchung der anthropologischen Gedankenwelt der berühmten italienischen Ärztin und Biologin voran. Die simple Feststellung irritiert spätestens dann nicht mehr, wenn klar wird, welche Absichten die als kinderliebende Erzieherin idealisierte und romantisierte Montessori verfolgte.
1870 in Italien geboren, war Maria Montessori eine der ersten Frauen, die Medizin studierten. Sie revolutionierte mit ihrem Leitgedanken „Hilf mir, es selbst zu tun“ das Schulwesen, und ihre Methode zur Erziehung von Kindern ist bis heute weltweit populär. Inspiriert wurde sie dazu als Ärztin in Rom, wo sie erlebte, wie körperlich und kognitiv beeinträchtigte Kinder mehr verwahrt denn versorgt wurden.
Ihre Analyse zeigt, wie die Ärztin den Rassebegriff nutzte, um Menschen zu hierarchisieren, zu stigmatisieren und zu diskriminieren. Mit Kinderliebe oder gar Humanismus hat dieses Denken wenig zu tun. Noch ein Jahr vor ihrem Tod 1952 träumte sie davon, den perfekten Menschen mithilfe biopolitischer Interventionen hervorzubringen.
Seichter stellt klar, dass es nicht ihr Ziel gewesen sei, einen Mythos zu zerstören, sondern sie sich einer wertfreien Aufklärung verpflichtet fühle: „Ich wollte anhand von Montessoris Schriften einen erhellenden Blick auf die scheinbare Lichtgestalt der Reformpädagogik werfen.“ Wie notwendig dieser ist, zeigt die neue Film-Biografie „Maria Montessori“ , die diese Aspekte völlig ausblendet.
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