30 Milliarden Dollar Umsatz wurden mit Batman generiert. Als alleiniger Erfinder der Figur ließ sich jahrzehntelang ein Lügner feiern. Doch nun wird der tatsächliche Schöpfer Bill Finger wiederentdeckt und gewürdigt – nicht zuletzt von einem Autor aus Münster.
Die Veröffentlichung im wichtigsten, um nicht zu sagen entscheidenden Medium aber erfolgt zumindest auf Deutsch erst in diesen Tagen: Die Graphic Novel „Bill Finger – Der wahre Schöpfer des dunklen Ritters“ vom auf die „Neunte Kunst“ spezialisierten Carlsen Verlag verwebt elegant drei Handlungsstränge.
Erstens ist da natürlich die Beziehung zwischen Bob Kane und Bill Finger, den Kane attackiert und aufs Übelste verleumdet, als sein Goldesel es ein Vierteljahrhundert nach Erfindung Batmans wagt, einmal an die Öffentlichkeit zu gehen. Zweitens das Leben von Fingers Nachkommen, seiner Enkelin etwa, die in der Schule gemobbt wird wegen der angeblichen Lüge über das Lebenswerk ihres Großvaters.
Den bereits Anfang 1974 gestorbenen Bill Finger, dessen Name zeitlebens nur ein einziges Mal offiziell in Verbindung mit Batman genannt wurde, als Co-Autor einer Folge einer TV-Serie nämlich, würden die Ergebnisse von Noblemans Bemühungen zu Tränen rühren.
Am besten aber würde Finger diese große Graphic Novel gefallen. Ein Denkmal aus Papier, Tinte und dem Herzblut seiner Schöpfer, das nicht bloß dasteht, sondern eine packende Geschichte meisterlich erzählt. „Bill Finger – Der wahre Schöpfer des dunklen Ritters“. Autor: Julian Voloj, Zeichner: Erek Zadok. Carlsen Comics, Hardcover, 144 Seiten, 24 Euro.
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