Brustkrebsmonat: Wie Angehörige besser mit Krebskranken sprechen und umgehen können
Ich spreche in meinem Buch und auch privat nicht vom Kampf, sondern vom Widerstand. Widerstand ist etwas Hinhaltendes. Bei Widerstand haben wir positive Dinge im Kopf: Gandhi,
. Widerstand ist etwas, das je nach Tagesform schwanken kann. Der Widerstand läuft anders als diese Kampfmetapher nicht auf diese finale Niederlage hinaus. Er kann sich jahrelang hinziehen und sich sogar von einem Rezidiv nicht kleinkriegen lassen.Sprache prägt unsere Wahrnehmung und unsere Wahrnehmung prägt unser Verhalten. Wir sehen aktuell an der Gendersprache, dass sie in aller Munde ist, ob positiv oder negativ.
Normalerweise sprechen wir über das Wetter oder meckern über die Arbeit. Solche Themen kommen einem schnell banal vor, wenn eine liebe Person an Krebs erkrankt ist und wir verstummenWenn man als Außenstehender befürchtet, dass man nicht das richtige Thema findet, kann man das durchaus ansprechen. Einfach fragen, welches Thema passt. Das ist allemal besser als vor lauter Berührungsängsten ganz abzutauchen.
Es gibt auch eine Kommunikationsstrategie, die ich während meiner Erkrankung entwickelt habe. Am Anfang sollten "Krebse" es zulassen, dass es fünf bis zehn Minuten um die Krankheit geht – wie es uns gerade geht, wo wir mit der Behandlung stehen – denn das möchte jeder wissen. Ein Themenwechsel hin zu ganz normalen Sachen ist dann für alle entspannend und tut allen gut.
Krebs ist mehr denn je – vor allem jetzt durch die Inflation – auch finanziell eine richtig bittere Pille. Viele "Krebse" haben nicht mehr genug Geld, um die Zuzahlungen der Krankenkasse zu begleichen oder sich die in der Lage eigentlich nötigen Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen.