Bericht von thkirchner
Valérie Pécresse wirkte verstört, als sie im Eingang des Parteigebäudes in der Pariser Rue de Vaugirard ein paar Worte sagte. Am Vorabend hatte sie das mit Abstand schlechteste Ergebnis für die Rechtsbürgerlichen in der ersten Runde einer französischen Präsidentschaftswahl eingefahren."Debakel","monumentaler Crash","kolossales Scheitern", solche Vokabeln waren aus den Medien auf sie eingeprasselt.
Es steht überhaupt nicht gut um Les Républicains , die Partei in der Nachfolge des Staatsgründers Charles de Gaulle, die bis 2015 UMP hieß und allerlei Strömungen rechts der Mitte bündelt: die Gaullisten selbst, Christdemokraten, Konservative, Rechtsliberale. Sie hat die Hälfte aller Präsidenten der Fünften Republik gestellt. In vielen Regionen und Städten ist sie noch stark, doch ihr nationaler Niedergang zeichnet sich seit Längerem ab.
"reparieren", versprach sie, und Schluss machen mit der"unverantwortlichen Schuldenpolitik" Emmanuel Macrons. Frühe Umfragen sahen sie sogar fast gleichauf mit dem Amtsinhaber.fiel sie durch, wirkte hölzern und unlocker, wie eine schlechte Schauspielerin. Das Medienecho war verheerend. Auch inhaltlich gab Pécresse Rätsel auf. Ein klar erkennbares zündendes Thema fiel ihr nicht ein, ihr politischer Kompass schien zu wackeln.
Auch die Partei selbst scheint nicht mehr zu wissen, wohin sie will. Am Tag nach der Wahl erklärte das Präsidium zwar, die Zweitplatzierte der ersten Runde, Marine Le Pen, müsse gestoppt werden, sprach aber, anders als Pécresse in der Wahlnacht, keine Wahlempfehlung für Macron aus. Das holte am nächsten Morgen umso eindringlicher Nicolas Sarkozy nach, von 2007 bis 2012 der bisher letzte Präsident für die Rechtsbürgerlichen.
Macron streckte den Bürgerlichen am Wahlabend die Hand aus, als er zur Gründung einer"großen politischen Bewegung der Einheit und des Handelns" aufrief. Für Sarkozy steht fest, dass die Républicains im Blick auf die Parlamentswahl im Juni nur überleben können, wenn sie die strikte Opposition aufgeben und sich zumindest partiell in Macrons"präsidentielle Mehrheit" einreihen.
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