800-Meter-Trauma, Teil III: Florian Wellbrock erlebt bei seinem ersten Beckenrennen in Fukuoka ein Déjà-vu. Wie vor vier Jahren in Südkorea verpasst er das WM-Finale. Auch bei Olympia in Japan war das Unglück auf seiner Seite – seine Reaktion: Schweigen.
Wenn Florian Wellbrock unzufrieden ist, weil etwas ganz und gar nicht so geklappt hat wie geplant, dann läuft er noch ein wenig schneller als sonst. Und so verfiel er fast schon in einen Spurt durch den langen Flur im Bauch der Marine Messe von Fukuoka, wo ein paar Menschen darauf warteten, dass er nun Antworten gab.
Dass der Medaillenkandidat Wellbrock nun das 800-Meter-Finale verpasst, ist neben dem Vorlauf-Aus von Anna Elendt über 100 Meter Brust vom vergangenen Montag bislang die größte Enttäuschung für den Deutschen Schwimm-Verband bei dieser WM. Elendt hüllt sich seither ebenfalls in öffentliches Schweigen.
Und natürlich tun sich nun Parallelen auf zur WM in Gwangju, Südkorea, wo Wellbrock vor fast auf den Tag genau vier Jahren ebenfalls Freiwasser-Gold gewann und dann über 800 Meter im Vorlauf ausschied - allerdings noch weitaus deutlicher mit einer indiskutablen Zeit. Auch damals ging Wellbrock wortlos zum Ausschwimmen."Wir erleben hier eine Wiederholung des Ganzen, das ist schon ein bisschen frustrierend", sagte Bundestrainer Bernd Berkhahn nun in Fukuoka.
Ob die lange Pause zwischen den Freiwasser-Wettbewerben seinen Rhythmus gestört hat? Darüber kann man nur spekulieren, augenscheinlich aber ist, dass auch in Südkorea die WM mit den Freiwasser-Wettbewerben begann und erst in der zweiten Woche die Beckenrennen starteten. 2022 in Budapest war es andersherum - und Wellbrock gewann neben Freiwasser-Doppelgold drei weitere Medaillen, unter anderem Silber über 800 Meter.
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