Wirtschaftlich ist die DeutscheBahn angeschlagen. Im Umgang mit dem UkraineKrieg zeigt der Staatskonzern jedoch logistische Höchstleistungen – und ein menschliches Gesicht. osbcri Bahn Schienenbrücke Ukraine DB
„In Not gegeben, ist doppelt gegeben“ – das besagt ein altes ukrainisches Sprichwort. Und die Not in dem Land ist groß. Knapp fünf Wochen dauert der russische Angriffskrieg bereits an. Seither beherrschen Zerstörung, Leid und Tod die Ukraine. Inmitten dieser düsteren Zeit offenbart sich die Deutsche Bahn mit einem breiten Hilfspaket durchaus überraschend als verlässliche Krisenmanagerin.
So wurde erst vergangenen Mittwoch das Evakuierungsnetz um die Station Cottbus erweitert. An Deutschlands amtierenden Bahnhof des Jahres rollen täglich fünf Sonderzüge mit insgesamt rund 1000 Kriegsgeflüchteten ein. Von diesem neu geschaffenen Drehkreuz aus sollen die Ankommenden deutschlandweit verteilt werden – Cottbus dient somit als drittes Drehkreuz neben Hannover und Berlin.
Für diejenigen, die vorerst in Deutschland bleiben, bietet die Bahn eine Berufsberatung und Sprachkurse an. Hierzu sollen in den kommenden Wochen an drei Standorten Beratungszentren eröffnen sowie bundesweite Orientierungskurse stattfinden. Konkret handelt es sich hierbei vornehmlich um Lebensmittel sowie Sanitär- oder Hygieneartikel, die von Privatpersonen sowie von Großhändlern gespendet werden. Insgesamt 1000 Container werden Konzernangaben zufolge deutschlandweit mit den Spenden befüllt. Tausende Tonnen Hilfsgüter rollen gen Osten.
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, räumte jüngst im Gespräch mit Tagesspiegel Background ein, dass es in den vergangenen Wochen Angriffe auf Bahnanlagen und -Beschäftigte in seiner Heimat gegeben habe. Da sich diese Attacken allerdings primär im Zusammenhang mit Waffenlieferungen ereignet hätten, müsse „niemand befürchten, mit einer Spende für die Schienenbrücke Menschenleben zu gefährden“, erklärte der Diplomat.
„Plötzlich kam Präsident Selenskyj dazu, hat seinem Ministerkollegen auf die Schulter geklopft, uns alle herzlich begrüßt und sich für die große Solidarität und Unterstützung aus Europa bedankt“, schrieb Lutz über den „ausgesprochen bewegenden“ Austausch zwischen Kiew und Europa.
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