Mobbing, Stalking, Bedrohungen und Hass spielt seit langem auch im Internet eine gravierende Rolle. Das ist nicht nur ein Thema für die Polizei, sondern auch für an sich unbeteiligte Beobachter.
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"Kümmern sollte man sich aber auch um das Opfer", sagte Biwer."Für die Betroffenen ist es in der digitalen wie in der realen Welt schlimm, wenn sie erleben, dass die Zuschauer stumm bleiben." Das habe auch die kürzlich rassistisch angegriffene 17-jährige Jugendliche in Berlin so formuliert."Dieses Wegsehen verstörte sie sehr. Sie suchte dann Unterstützung durch ihr Video im Internet.
Warum es vielen Beobachtern konkreter Gewaltsituationen in der Öffentlichkeit an Zivilcourage mangelt, erklärte Biwer auch mit der Gruppenpsychologie."Alleine haben viele Angst einzugreifen. In der Gruppe wollen sie nicht heraustreten und fühlen sich nicht verantwortlich." Umso wichtiger sei es, dass man andere Zeugen etwa auf der Straße oder in der U-Bahn konkret anspreche und um Hilfe bitte.
Immer sollte auch die Polizei gerufen werden, so Biwer. Um die Hemmschwelle herabzusetzen, könne jeder solche Situationen im Kopf durchspielen und sich eigene Handlungen vorstellen. Die Schwelle zum Eingreifen sei eine Frage der Abwägung."Wenn ein anderer Mensch in Gefahr kommt, ist der Punkt erreicht." Aber auch wenn etwa eine Frau verbal und aggressiv bedroht würde, könne ein frühes Eingreifen Gewalt verhindern.