Mit Jackson Hole ist das wichtigste geldpolitische Treffen des Jahres geschlagen. Viel deutet darauf hin, dass die kommenden Wochen turbulent werden. Was Notenbanker denken und wie sich Anleger...
. Auch Kazuo Ueda, Japans Notenbankgouverneur, spielte sich mit seinen Kommentaren zu China ins Rampenlicht – nicht zuletzt, weil Peking der prominente Abwesende beim geldpolitischen Stelldichein war.Die Fed wird „vorsichtig agieren”, ließ Powell wissen und es zeigte sich wieder einmal, dass ein paar Worte des mächtigsten Notenbankers genügen, um die Finanzmärkte jubeln zu lassen.
Trotzdem: Powell wird nicht müde zu betonen, dass die Inflation immer noch zu hoch sei und der Kampf gegen die Teuerung noch nicht endgültig gewonnen sei. Weitere US-Zinserhöhungen sind nicht ausgeschlossen, sollten sie im Herbst kommen, könnte es einen Rücksetzer an den Börsen geben. Im Vergleich zur Eurozone und zu Japan scheinen die USA aber bereits deutlich weiter im Zinszyklus zu sein.
Im Gegensatz dazu zeigt sich die US-Konjunktur fast schon zu robust. „Unser Job wird schwerer,“ sagte Austan Goolsbee, der Chef des Fed-Ablegers in Chicago. Die Konsumenten würden die höheren Zinsen und die Teuerung nicht so stark spüren, weil sie immer noch über Milliarden Dollar an Covid-Hilfen verfügen. Die Wirtschaft „schlägt weniger auf die höheren Zinsen an“, so Goolsbee.
In Europa kann man von dem Erfolg der Fed nur träumen. Anstatt die Inflationsbekämpfung als unbestrittenes Ziel auszugeben, spricht Lagarde von „politischem Druck“. Kurzfristig mag das die Märkte positiv stimmen, mittelfristig werden die Währungshüter um Zinserhöhungen wohl kaum umhinkommen. Börsianer bevorzugen es in der Regel, wenn ihnen reiner Wein eingeschenkt wird. Verspätete Zinserhöhungen könnten sie mit Kursverlusten bestrafen.
Investoren können den turbulenten Herbst zurückhaltend angehen. Schrittweise und gezielt kann man immer anlegen. Man darf dem Treiben unter Umständen aber auch ein paar Wochen von der Seitenlinie aus zusehen.Jeden Tag. Überall.
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