Wie ein kommender Weltmeister wirkt das Team lange nicht mehr. Die Probleme ähneln der der Männermannschaft. Offenbar wurden die gleichen Fehler gemacht.
Es spricht für die Führungsqualitäten von Martina Voss-Tecklenburg und Britta Carlson, dass die beiden Trainerinnen in der Analyse am Montagmorgen in Wyong nicht nur die Schuld bei den deutschen Spielerinnen gesucht haben. Sondern Klartext redeten, dass sie am Ende von der Bank keinen entscheidenden Einfluss nahmen, um
ein Remis gegen Kolumbien zu retten. Auf den Ball treten, die Torhüterin mitnehmen. Ihr Team wollte zu viel – und nun wird viel hinterfragtUngeachtet des unglücklichen Ausgangs in dem von kolumbianischen Fans dominierten Hexenkessel von Sydney: In der Fifa-Weltrangliste mögen die DFB-Frauen zwar auf Platz zwei stehen, aber wie ein kommender Weltmeister wirkt das Team seit geraumer Zeit schon nicht mehr.
Ihre Philosophie fußt auf wendigen, oft wieselflinken Spielerinnen, die dank ihrer beeindruckenden Handlungsschnelligkeit auch dichte Defensivkonstrukte aushebeln. Deutschland kann diesen Ansatz mit seinem Kader nicht adaptieren. Es fehlen Unterschiedsspielerinnen, die instinktiv richtige Entscheidungen treffen. Lina Magull ist noch solch ein Typ Straßenfußballerin, macht aber gerade eine Formkrise durch.