Abu Dhabi baut wieder Kontakte zu Syriens Machthaber Baschar al-Assad auf. Möglich ist dieser Tabubruch auch wegen einer Notlage des Westens, schreibt dunjaramadan.
Es ist das deutlichste Zeichen der Wiederannäherung seit Ausbruch des Syrienkriegs 2011: Am vergangenen Freitag reiste Machthaber Baschar al-Assad erstmals wieder in ein arabisches Land, in die Vereinigten Arabischen Emirate.
Die USA zeigten sich"zutiefst enttäuscht und beunruhigt" über die Entscheidung der Emirate, Assad willkommen zu heißen. Bis dahin hatte Assad lediglich Russland und Iran besucht, wichtige Verbündete seines Regimes. Die Beziehungen zwischen den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten sind unter der Führung des neuen US-Präsidenten Joe Biden deutlich abgekühlt.
Abu Dhabi gibt sich auch deshalb selbstbewusst, weil der Westen nach der russischen Invasion in der Ukraine dringend weitere Energielieferanten braucht. Die Emirate bieten ideale Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wird an diesem Sonntagabend zu Gesprächen in den Emiraten erwartet.