Zufahrtsstraßen sind weggeschwemmt, Brücken unter Schlammmassen begraben: Wie Rettungsteams in Libyen zu noch Überlebenden kommen, ist nur schwer vorstellbar. Vielerorts herrscht Chaos und Verwirrung.
„Die humanitäre Lage in Libyen ist katastrophal. Die Bedürfnisse sind größer als die Fähigkeiten aller internationalen, in Libyen arbeitenden Organisationen und örtlichen Behörden“, sagte der Sprecher des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz in Libyen, Baschir Omar, der Deutschen Presse-Agentur. Ein Flugzeug des Internationalen Roten Kreuzes startete mit 5000 Leichensäcken von Genf nach Bengasi, wie die Organisation bei X mitteilte.
Die Fluten haben Zufahrtsstraßen zur besonders schwer betroffenen Hafenstadt Darna weggeschwemmt, wichtige Brücken sind unter Schlammmassen begraben. Risiken könnten laut Experten auch Blindgänger und verlassene Munitionslager darstellen. Das Rote Kreuz erklärte, dass es die Gefahr möglicher nicht explodierter Sprengsätze prüfe. Dies sei eine „zusätzliche Herausforderung“, sagte Baschir Omar.
Es kann dann zu Problemen kommen, wenn Leichen in der Nähe von Wasserquellen liegen, erklärt Bilal Sablouh. Er ist bei der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften für Forensik in Afrika zuständig. Austretende Körperflüssigkeiten könnten Wasserquellen verunreinigen. Wenn davon getrunken werde, könne dies Durchfallerkrankungen auslösen.
Die Weltgesundheitsorganisation warnte in dem Zusammenhang davor, Todesopfer in den Überschwemmungsgebieten wie auch in Marokkos Erdbebengebiet überhastet in Massengräbern zu bestatten. Eine würdige Bestattung sei wichtig für den Trauerprozess und die mentale Gesundheit von Familienmitgliedern.Wie viele Opfer insgesamt zu beklagen sind, bleibt weiterhin unklar.
Der Kollaps zweier Staudämme, die mutmaßlich über Jahre nicht gewartet wurden, hatte nach dem Sturm „Daniel“ zu den massiven Überschwemmungen geführt. Inzwischen machten Warnungen die Runde, dass auch ein dritter Staudamm östlich von Bengasi einbrechen könnte. Die Regierung mit Sitz im Osten des faktisch gespaltenen Landes teilte aber mit, dass die Lage an den beiden Dämmen Al-Katra und Wadi Dschasa unter Kontrolle sei.
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