Nicht nur EU-, sondern gleichzeitig auch Kommunalwahlen, dazu sorgt der unvermutet ins Rennen gegangene Außenseiter Péter Magyar: Die ohnehin schon zersplitterte politische Landschaft dürfte künftig noch unübersichtlicher werden.
Nicht nur EU-, sondern gleichzeitig auch Kommunalwahlen, dazu sorgt der unvermutet ins Rennen gegangene Außenseiter Péter Magyar: Die ohnehin schon zersplitterte politische Landschaft dürfte künftig noch unübersichtlicher werden.
Die ungarischen Wahlregeln, die speziell auf die amtierende Fidesz-Regierung ausgerichtet sind, zwingen die Oppositionsparteien von links bis ganz rechts dazu, in Koalitionen zu kandidieren.Bei der Europawahl können die Parteien jedoch aufgrund des Verhältniswahlsystems getrennt antreten und schneiden in der Regel besser ab als bei den nationalen Wahlen, zumindest was den Anteil der von ihnen errungenen Sitze anbelangt.
Eine andere wichtige politische Entwicklung in Ungarn könnte das Rennen ebenfalls interessant machen: Péter Magyar war der ungarischen Öffentlichkeit noch vor wenigen Wochen praktisch unbekannt. Seitdem ist der Rechtsanwalt, ehemaliges Fidesz-Mitglied und Ex-Ehemann von Ex-Justizministerin Judit Varga, zu einem der größten Phänomene der jüngsten Zeit geworden. Er bekannte sich öffentlich zum harten Kern der Whistleblower der Orbán-Regierung.
Dafür, dass Magyar bei der Europawahl keinen nennenswerten Anteil an den Stimmen der Opposition erhält, gibt es einen einfachen Grund: Er darf nicht antreten. Die Registrierungsfrist für neue Parteien war bereits abgelaufen, als Magyar seinen politischen Kreuzzug begann. So bleibt ihm nur die Möglichkeit, sich einer bestehenden kleinen ungarischen Partei anzuschließen und unter deren Banner zu kandidieren.
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