Nick Cave und die Berlinale verbindet eine lange Geschichte. Der australische Musiker, Schriftsteller, Drehbuchautor und Schauspieler war in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Filmen von, mit oder über ihn beim Berliner Festival. Diesmal steht seine Musik ganz im Mittelpunkt.
„This Much I Know To Be True“ zeigt ihn mit seinem kongenialen musikalischen Partner Warren Ellis während der Interpretation der gemeinsamen Alben „Ghosteen“ und „Carnage“. Der Film, für Cage erklärtermaßen auch eine Alternative zur pandemiebedingten Bühnenabstinenz, feierte am Samstag während der Berlinale seine Premiere.
Zum Beginn des Films nimmt Cave das Team mit in eine Werkstatt. Dort zeigt er von ihm entworfene Porzellanfiguren, die in 18 Episoden eine Geschichte des Werdegangs des Teufels erzählen. Es ist dies auch ein Hinweis auf religiöse Bezüge, die in Caves Musik immer wieder eine Rolle spielen. Regisseur Andrew Dominik hat bereits mehrfach mit Cave zusammengearbeitet. In „This Much I Know To Be True“ lässt er Cave und Ellis ihre musikalischen Fantasien weitgehend im Dunkeln einer großen alten Halle entwickeln. Das Duo agiert unter anderem mit einigen Sängerinnen und Sängern, die Ellis immer wieder in einer Mischung aus großer Geste und inniger Hingabe anleitet. Ein kleines Streicherensemble stößt gelegentlich hinzu, ein Schlagzeuger.
Einen der vielen intensiven Momente im Film prägt Marianne Faithfull. Die von Krankheit und Schwäche gezeichnete Sängerin spricht einen Text für Cave ein. Dafür muss die 75-Jährige aber erst noch die Apparatur entfernen, die sie mit Sauerstoff versorgt. Ihre markante Stimme sampelt Ellis umgehend zu einer Grundlage für seine Soundcollage des nächsten Songs.