Der grüne Vizekanzler Robert Habeck und die grüne Außenministerin Annalena Baerbock kämpfen still, aber umso heftiger um die Macht.
Die Protagonisten: Robert Habeck , Vizekanzler und Möchtegern-Kanzlerkandidat bei der nächsten Bundestagswahl, und Annalena Baerbock , Außenministerin und gerupfte Kanzlerkandidatin bei der vergangenen Bundestagswahl.
Habeck warf Baerbock im „Politico“-Podcast vor, den Elfmeter ins Kanzleramt verschossen zu haben. Nun stehe er bereit, die Positionen der Grünen „zu korrigieren“. Heißt: Ich bestimme, wo’s langgeht – ihr folgt.Beim aktuell wichtigsten Thema Migrationskrise zieht er durch. Es war Habeck, der Wirtschaftsminister, der allein für die Grünen das Asylpaket der Ampel mit FDP und SPD verhandelte.
Kanzler Olaf Scholz schickt seine Innenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister Hubertus Heil , Finanzminister Christian Lindner seinen Justizminister Marco Buschmann . Habeck setzt lieber auf sich selbst. Der Letzte, der bei den Grünen so viel Macht beanspruchte, war Joschka Fischer .Doch Habeck geht ein hohes Risiko ein. Von Baerbock selbst kommt öffentlich kein böses Wort. Im Gegenteil, sie betont regelmäßig, wie „eng“ der Robert und sie zusammenarbeiten.
Ob die Grünen die Entmachtung Baerbocks mitmachen, bleibt abzuwarten. Ihre enge Vertraute, Fraktionschefin Britta Haßelmann , kritisierte umgehend das von Habeck ausgehandelte Asyl-Maßnahmenpaket. Sie bezweifelte, ob eine Kürzung von Sozialleistungen für bestimmte Flüchtlinge überhaupt rechtlich möglich sei. Und löste mit ihrem Widerstand gegen den Robert-Kurs in parteiinternen Chatgruppen heftige Diskussionen aus.
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