„Die das gemacht haben, sollten ins Gefängnis!“
Auch ein Laden in der 70er-Jahre-Siedlung mit 2400 Wohnungen aus weißen Waschbeton ist halb ausgebrannt. Der Chef der Bäckerei gegenüber berichtet: „Ich habe ab 0.20 Uhr mit meinem Bruder hier aufgepasst. Da drüben haben alle Böller reingeworfen. Die Polizei hat sich erst um ein Uhr in die Siedlung reingetraut.“ Dann sagt er: „Das waren Jugendliche, aber viele nicht von hier, sondern von der Fuldastraße beim Hermannplatz.
Rentnerin Ute T. sagt: „Ich glaube, den Jugendlichen ist gar nicht bewusst, was sie hier angerichtet haben.“Mohamed erzählt: „Die haben auch die Polizei angegriffen. Das war eine Machtdemonstration.“ Eine Rentnerin schaut sich kopfschüttelnd den halb ausgebrannten Laden an. „Die sollen mal alle arbeiten gehen“, sagt sie. „Ich musste früher mehrere Schichten arbeiten, hätte dafür keine Zeit gehabt.“
Auf einem Bolzplatz zünden, zwei Tage nach Silvester, ein paar Kinder übrig gebliebene Böller an. Sie sagen, der Fahrer des Reisebusses sei noch im Fahrzeug gewesen, als der Silvester-Horror losging. „Der hatte gerade Pause. So 15-, 16-Jährige haben mit Schreckschuss und Polenböllern auf den Bus geschossen, dann ist er weggerannt. Kurz danach brannte alles“, sagt Turan .Hussein macht Handyfotos von dem ausgebrannten Bus, ist wütend: „Da wohnen alte Leute, Kinder.
Auf dem „Sonnencenter“-Marktplatz in der Mitte der Siedlung treffen sich einige Jugendliche. Sie waren bei den Randalen dabei, sagen sie zumindest. Mohamad trägt den Vollbart und den fehlenden Oberlippenbart eines gläubigen Muslims. Er behauptet: „Das war keine Absicht mit dem Brand, das ist hier unsere Gegend. Die würden wir mit unserem Leben beschützen. Jeder hat mal ein bisschen Frust und lässt das raus. Die Leute sollen nicht schlecht von uns denken.“Rentnerin Ute T.
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