Die neue Missbrauchsbeauftragte Kerstin Claus engagiert sich dafür, dass Betroffene gehört werden. Es brauche eine Zusammenarbeit von Bund und Ländern. Ein Text von Linda__Gerner.
BERLIN taz | „Politik braucht Zahlen“, sagt Kerstin Claus bei ihrer Antritts-Pressekonferenz als neue unabhängige Beauftrage für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs am Dienstag in Berlin.
Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa aus dem Herbst 2021 gehen 90 Prozent der Menschen in Deutschland davon aus, dass sexualisierte Gewalt vor allem in der Familie stattfindet. Nur 11 Prozent halten es aber für wahrscheinlich, dass es in der eigenen Familie passiert. Die Gewalt werde zwar als Bedrohung wahrgenommen, aber eben „dort und nicht hier“, so Claus.
Mehr Schutzkonzepte on- und offline Claus will dafür im Herbst 2022 eine bundesweite Aufklärungskampagne starten, für die jedoch bislang die Finanzierung nicht sicher geklärt sei. Die fünf Millionen Euro pro Jahr, die dafür benötigt werden, habe die damalige Familienministerin Franziska Giffey ihrem Vorgänger Johannes-Wilhelm Rörig zugesagt. Der neue Bundestag müsse diese aber noch bewilligen.
In ihrer neuen Funktion macht sich Claus auch dafür stark, dass es mehr Schutzkonzepte an den Orten gibt, wo sich Kinder und Jugendliche aufhalten, etwa in Kitas, Schulen, Vereinen: „Und überall müssen sexualpädagogische Konzepte mitgedacht werden, weil sie Sprechräume schaffen.“ Vorhandene Schutzkonzepte sollten für Eltern als Gütesiegel fungieren, zum Beispiel bei der Auswahl von Sportvereinen.
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