77 Jahre nach Kriegsende feiert Russland den Jahrestag des Sieges über Nazideutschland. Angesichts des Überfalls auf die Ukraine wirkt die Militärparade in Moskau geradezu monströs. Was wird Putin heute verkünden?
Noch bevor heute in Moskau die Zeremonie beginnt und die ersten Soldaten über den Roten Platz marschieren, steht eines fest: »Der 9. Mai 1945, der wird fortan eben nicht mehr so unbelastet sein, wie er in Russland immer schien. Weil der Kampf gegen den Faschismus instrumentalisiert wurde für einen ganz anderen Zweck, für den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Diese Assoziation wird man so schnell nicht wieder loswerden.
»Unter Putin ist dieser Sieg zu einer solch stereotypen und auch immer triumphaleren, rituellen Erwähnung geworden, dass manche Russen von einem 'Siegeswahn' reden.« Esch erzählt von persönlichen Erlebnissen als Korrespondent in Moskau am 9. Mai. Von den ruhigen Momenten, die hinter dem Bombast der gigantischen Militärparade untergehen. Und er wirft einen Blick auf das, was heute zu erwarten ist: »Die offene Frage ist natürlich: Es ist ein Tag des Sieges. Also muss eigentlich ein Erfolg gefeiert werden. Aber es ist ja derzeit aus russischer Perspektive kein großer Erfolg zu feiern.
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