Er wurde Dritter, ist aber der eigentliche Wahlsieger: André Ventura, der Trump-imitierende Chef der portugiesischen Rechtspopulisten.
Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Populismus? Damit wolle sich die Mitte-rechts-Koalition der"Demokratischen Allianz", mit der Montenegro am Wahltag 29,5 Prozent der Stimmen holte, nicht einlassen.Luis Montenegro, Chef der konservativen Demokratischen Allianz, holte bei der Wahl die meisten StimmenBegeistert feierte er seinen Erfolg: Er holte 18,1 Prozent der Stimmen - und vervierfachte damit die Zahl der Abgeordneten.
Nach anfänglich schweren Ausrutschern in die Fremdenfeindlichkeit, mäßigte sich Ventura ein wenig - denn ausgerechnet unter zugewanderten Brasilianern in Portugal fand der Ex-Kommentator eine begeisterte Anhängerschaft. Weshalb Ventura die Kurve in Richtung Pragmatismus nahm: Willkommen sei jeder, der portugiesisch spreche.
Vor allem aber ist Chega eine Protestpartei, die einfach viele Unzufriedene um sich schart. Der polternde Chega-Chef, immer smart gekleidet, sammelte so viele Fans, dass er gar behauptete: Selbst, wenn er jemanden erschießen sollte, würde er gewählt werden - ein berühmter Spruch, den vor ihm bereitsÜberhaupt nimmt Ventura gerne Anleihe beim früheren Ex-US-Präsidenten: Ein bisschen Show, viel Gepolter und Versprechen, die sich kaum erfüllen lassen.
In eine Regierung aber wird der neue politischen Star Portugals dennoch kaum einziehen. Traditionell erteilt der Staatspräsident dem Chef der stärksten Partei den Auftrag zur Regierungsbildung.Weil auch eine große Koalition in Portugal als wenig wahrscheinlich gilt, befürchten Kommentatoren schon jetzt eine Phase der politischen Instabilität - bis hin zu möglichen Neuwahlen.
Denn noch steht sie, die Brandmauer der traditionellen Parteien in Portugal gegen Rechtsaußen. Deren massiver Zuwachs hat die Mauer allerdings gehörig zum Wackeln gebracht.Immer noch gilt Portugal als ärmstes Land Westeuropas. Fast ein Fünftel der rund 10 Millionen Portugiesen leben an der Armutsgrenze.
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