Die Chancen auf weitere fünf, sieben oder zehn Jahre mit Glyphosat-Erlaubnis in der europäischen Landwirtschaft sind gestiegen. Die Zeit sollten Hersteller und Anwender nutzen, um sich neu aufzustellen.
Noch gilt für die EU die Rechtslage, wonach am 15. Dezember Schluss ist mit Glyphosat in Pflanzenschutzmitteln. Eigentlich war das Aus schon vor einem Jahr fällig gewesen, nachdem die EU 2017 nur noch fünf Jahre weitere Anwendung zugelassen hatte.
Aber Verdacht ist nicht Beweis. Und inzwischen sind auch viele Gerichte zu anderen Urteilen gekommen. Nachdem die minutiöse Prüfung nun auch keinen Hinweis auf inakzeptable Gefahren erbracht hat, wachsen die Chancen, dass Europas Landwirte auch nach dem 15. Dezember Glyphosat-haltige Mittel in Maßen spritzen dürfen, wenn sie sich an die immer dichter werdenden Auflagen halten.
Bauern und Hersteller sollten eine Verlängerung um fünf, sieben oder zehn Jahre nicht als Freibrief für eine zeitlich unbegrenzte Pestizid-Praxis missverstehen. Künstliche Intelligenz verändert in zunehmendem Maße auch die Landwirtschaft, indem Sensoren eine immer punktgenauere Anwendung ermöglichen. Die Forschung bietet zudem weitreichende Alternativen zur chemischen Keule und zur besseren Agrarpraxis in Zeiten des Klimawandels.
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Ein weiterer Punktgewinn für die Glyphosat-HerstellerEs sollte ein markantes politisches Zeichen der Glyphosat-Gegner werden: Einspruch des EU-Parlamentes gegen eine verlängerte Zulassung. Doch das Votum kam nicht zustande. Mitte November unternimmt die EU-Kommission einen neuen Versuch, das Pflanzenschutzmittel für weitere Jahre zu erlauben.
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