Die Angst der Angehörigen vor dem Tod sei manchmal größer als die der Sterbenden, sagt die Leiterin des Paul-Marien-Hospizes in Saarbrücken, Ute Seibert. Anlässlich des Welthospiztages sprach sie mit Pfarrer Herwig Hoffmann in der Johanneskirche über ihre Arbeit.
Im Gottesdienst in der Johanneskirche Saarbrücken war am Sonntag Ute Seibert, Leiterin des Paul Marien Hospiz, bei Pfarrer Herwig Hoffmann zu Gast.Für viele Menschen ist ein Hospiz ein Ort des Sterbens. Die Leiterin des Paul-Marien-Hospizes in Saarbrücken, Ute Seibert, hingegen spricht von einem „Lebensort“.
„Hospiz lässt mich erleben“ lautet das Motto für den Welthospiztag, der in Saarbrücken schon ein paar Tage vor dem offiziellen Datum begangen wurde. Ute Seibert beschrieb den Lebensort Hospiz so: Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen eine möglichst hohe Lebensqualität haben. Zudem müsse das Paul-Marien-Hospiz, das Platz bietet für 16 Bewohnerinnen und Bewohner, nicht die Endstation sein; manch einer gehe von hier wieder nach Hause oder in ein Altenheim.
Gerade in der Corona-Zeit, sagte Pfarrer Hoffmann, hätten die Hospizmitarbeiter Übermenschliches geleistet. Seibert bekräftigte „Niemand ist allein gestorben, der nicht allein sterben wollte“.Wie schafft man es, fröhlich und lebensbejahend zu bleiben, wenn man täglich mit Krankheit und Tod zu tun hat, wollte Hoffmann von Ute Seibert wissen. „Ich tue, was ich tun kann, nicht was ich tun muss“, lautete die Antwort.
Das Hospiz-Gespräch in der Johanneskirche ersetzte die Predigt im Sonntagsgottesdienst – eine gute Form, sich dem Thema, vor dem sich die meisten von uns fürchten, anzunähern: dem Sterben. Seibert: „Ich kann Ihnen nicht sagen, ob ich Angst vorm Sterben habe, ich bin ja noch nie gestorben. Ich lebe im Hier und Jetzt.“. Manchmal, ergänzte sie, sei die Angst der Angehörigen größer als die der Sterbenden.
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