Die Ex-Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) musste sich gestern wegen Sozialbetrugs vor Gericht verantworten. Im Prozess überzeugen Staatsanwaltschaft und Gericht mit Präzision und Sachlichkeit. Mehr dazu von florianklenk im FALTERmorgen ↓
Im Prozess gegen Sophie Karmasin überzeugen Staatsanwaltschaft und Gericht mit Präzision und Sachlichkeit.in Richtung Publikum und Presse, „dass Sie alle so zahlreich erschienen sind“, weil es nämlich „wichtig ist“, was da nun öffentlich verhandelt werde. Es gehe um eine „Bewährungsprobe für den Rechtsstaat“ und „um die Frage, ob vor dem Gesetz wirklich alle gleich seien“.Adamovic ist ein Feindbild der ÖVP.
antwortet die ehemalige Ministerin nicht wie ein früheres Regierungsmitglied, sondern wie eine überforderte BWL-Studentin. Immer wieder liest der Richter Emails, Scheinrechnungen und Akten vor, die ganz eindeutig zeigen, dass Karmasin verheimlichen wollte, dass sie Geld verdiente, während sie weiterhin ihre Ministergage bezog. Doch das ist eben genau nicht der Sinn der „Entgeltfortzahlung“.
Dennoch arbeitete sie und ließ sich das Geld halt später auszahlen. Und auch als Ministerin verdiente sie Geld. Von den legendären– frisierte Umfragen für die ÖVP, die mit Steuergeld finanziert wurden – streifte sie Kickbacks von 20 Prozent ein. Staatsanwalt Adamovic will ihr nun Fragen zu all den Rechnungen stellen. Doch Karmasin verweigert die Antworten – „weil ich und meine Familie aufgrund der Haft traumatisiert sind“, wie sie sagt. Einmal greift sie zum, die Verhandlung und die ungewohnte Rolle auf der Beschuldigtenbank setzen ihr zu. Nur die Fragen des Richters beantwortet sie. Doch der hilft ihr nicht. Im Gegenteil: Wie ein Forensiker arbeitet er sich durch die Unterlagen. „Warum haben Sie das gemacht?“, fragt er.
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