Der zwischen Wien und Paris pendelnde Regisseur Patric Chiha über Raves, Telenovelas und seinen vieldeutigen neuen Liebesfilm „Das Tier im Dschungel“.
Patric Chiha, 48, geboren in Wien, aber seit 30 Jahren in Paris zuhause, studierte erst Modedesign, ehe er sich 2004 dem Kino zuwandte. Seinen ersten Spielfilm, „Domaine“, legte er 2009 vor, die Hauptrolle übernahm die wagemutige französische Schauspielerin Béatrice Dalle, die nun auch in „Das Tier im Dschungel“ wieder auftritt.
Chihas Henry-James-Adaption „Das Tier im Dschungel“ ist als zeitlos-nachtfarbenes Meta-Melodram um ein von Anaïs Demoustier und Tom Mercier gespieltes junges Paar angelegt, das sich 1979 in einem Club kennenlernt und zweieinhalb Jahrzehnte mehr neben- als miteinander verbringt. Die Weltgeschichte läuft nebenbei auf einem alten Röhrenfernseher ab: von der Aids-Krise über den Mauerfall bis zum Terror von 9/11.
Eine existenzialistische Novelle, die der Amerikaner Henry James 1903 verfasst hat, liegt Ihrem Film zugrunde: „The Beast in the Jungle“ handelt von einer unmöglichen Liebe – und von den Konsequenzen des Glaubens an ein schicksalhaft geprägtes Leben. Sie entnehmen Ihrer Vorlage nur die Grundmotive und machen etwas ganz Eigenes daraus: nämlich die Parabel eines über Dekaden in einem Club festsitzenden Paars, während das ausgehende 20. Jahrhundert vorbeizieht.
Wofür steht die titelgebende Dschungelbestie? Für das erschütternde Ereignis, das der Protagonist John auf sich zukommen sieht?Das gehört zu den Mysterien dieser Erzählung. Die letzte Szene des Films haben wir am Wiener Zentralfriedhof gedreht, dort herrschte Mitte Jänner seltsam sommerliches Licht. Und exakt wie im Buch kam plötzlich starker Wind auf. Da sprang unversehens etwas hervor, das John aufs Grab warf. So steht es bei Henry James.
Die stilisierte Form Ihres Films ergibt sich aus einer Reihe von Widersprüchen und Ambivalenzen: Die Euphorie des Club-Lebens trifft auf eine starke Melancholie; dem Hedonismus der im Tanz sich Verschwendenden begegnet das Paar mit Askese, dem wilden Treiben der Nachtvögel mit Passivität. Dies alles zeigen Sie in einer Mischung aus dokumentarischer Unmittelbarkeit und starker Künstlichkeit.
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