Zwischen Dichtung und Wahrheit: Hier unsere Kritik zum neuen Netflix-Film 'München - Im Angesicht des Krieges' '
Christian Schwochow hat in recht kurzer Zeit als Regisseur Historisches geleistet. Seit seiner Abschlussarbeit „Novemberkind“ vor 14 Jahren hat er Tellkamps unverfilmbaren „Der Turm“ verfilmt und zuletzt Lenz‘ unvergleichliche „Deutschstunde“. Er hat die Maueröffnung Höhe „Bornholmer Straße“ nachgestellt und die Morde des NSU. Er hat der früh gestorbenen Paul Modersohn-Becker ein lebendes Gesicht verliehen und in „The Crown“ gar der unsterblichen Queen.
Sekundiert vom französischen Premier Édouard Daladier und Italiens Duce Benito Mussolini , handeln sie fortan in feindlicher Verbundenheit ein Abkommen aus, das Schwochows Abspann als Zeitgewinn charakterisiert, der den Alliierten die Möglichkeit zur besseren Kriegsvorbereitung, also späteren Sieg gab. Was Paul von Hartmann und Hugh Legat in den 120 Minuten zuvor allerdings völlig anders sehen. Legat, Hartmann? Historiker dürften diese Namen ratlos machen.
Anfangs glühender Nationalsozialist, hat ihm seine Sekretärin schließlich Dokumente zugespielt, die Hitlers Eroberungspläne und damit das Scheitern der alliierten Appeasement-Politik belegen. Hartmanns Kalkül: falls das Abkommen scheitert und Deutschland in die Tschechoslowakei einmarschiert, könnte er mithilfe regimekritischer Generäle einen Putsch organisieren. Der Diplomat braucht nur jemanden, der Chamberlain die Papiere zeigt: Legat.
Deshalb besetzt er alle Rollen mit Muttersprachlern, die Netflix in jeder Synchronfassung untertitelt. Deshalb lässt Schwochows Stammkameramann Frank Lamm die Bilder zwar passend zur Kriegsfurcht zittern, aber nicht im Dogma-Modus zappeln. Deshalb belegen beiläufige Szenen drangsalierter Juden am Straßenrand zwar nationalsozialistische Verbrechen, sie beanspruchen aber keine Deutungshoheit übers restliche Geschehen.
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