Er schoss mal drei Freistoßtore in einem Spiel und aus der rechten Ecke schlug ihm Verehrung entgegen: Sinisa Mihajlovic war über Dekaden eine der kontroversesten Figuren des europäischen Fußballs. Nun ist er an Leukämie gestorben.
Mihajlovc - das nicht zur Verteidigung, sondern nur zur Erklärung - ist auch ein Geschöpf des Balkan-Konflikts. Als Sohn einer kroatischen Mutter und eines serbischen Vaters wuchs er in der Stadt Borovo auf, ein Dörflein im Osten Kroatiens und nahe der serbischen Grenze. Es war eine Jugend in aufgeladener politischer Spannung, in steter Angst vor einem Bombenhagel.
Auf dem Platz war Mihajlovic erratisch, er trat und schlug zu, wenn er sich provoziert fühlte. Beim WM-Vorrundenspiel 1998 gegen Deutschland türmte er sich vor Jens Jeremies auf und spuckte ihm unvermittelt ins Gesicht. Doch Mihajlovic, das gehört auch zu seinem Vermächtnis, war auch unter jenen Kollegen beliebt, die dem italienischen Fußball-Adel angehören und nicht im Verdacht stehen, mit Faschisten rumzuhängen.
Nach der Todesmeldung kondolierten etliche Weggefährten, die Mihajlivic Jahr für Jahr gegenüberstanden. Alessandro Del Piero und Francesco Totti zum Bespiel, auf dem Rasen einst erbitterte Rivalen. Und natürlich Roberto Mancini, derzeit Trainer der italienischen Nationalmannschaft, der seinen Freund"Miha" stets ins Schutz nahm, wenn Journalisten wieder die alten Geschichten ausgruben.
Mancini und Mihajlovic hatten eine in der Branche außergewöhnliche Beziehung, sogar Vereinswechsel vollzogen sie zumeist gemeinsam. Insbesondere bei Lazio gelten sie als Klublegenden, weil sie den so stolzen wie titelarmen Klub nach ganz oben führten: Sie gewannen eine italienische Meisterschaft, zwei italienische Pokale, dazu den Europapokal der Pokalsieger.
"Ich habe einen Freund verloren, mit dem ich 30 Jahre meines Lebens geteilt habe", ließ Mancini nach dem Tod von Mihajlovic mitteilen:"Du hast gekämpft wie ein Löwe, und du wirst immer an meiner Seite bleiben." Doch zum Vermächtnis des Serben gehört, dass es sich sehr ähnlich las, wie die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni dem Serben auf Twitter kondolierte.
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