Seit Jahren gibt es Streit, weil zum Betrieb des Forschungsreaktor FRM II in Garching hochangereichertes Uran nötig ist. Die Rede ist von waffenfähigem Material. Berechnungen weisen nun einen Ausweg.
still. Seit dem Jahr 2020 werden Schäden an der Anlage behoben. Der Komplex soll aber wieder anfahren – und darum gibt es Streit. Es geht um die Frage, mit welchem Brennstoff der Reaktor wie lange betrieben wird.
Bisher wurde im FRM II hoch angereichertes Uran als Brennstoff verwendet. Das bedeutet: In den Brennstäben liegt der Anteil des Isotops Uran-235 bei 93 Prozent. Atomgegner sprechen von waffenfähigem Material. Tatsächlich wird für Kernwaffen Uran mit einem Anreicherungsgrad von mindestens 85 Prozent genutzt.
Die Kritiker klagen vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gegen den Betrieb und fordern, das Brennmaterial dürfe nur einen Anreicherungsgrad von unter 50 Prozent haben. Nun legen neue Modellierungen nahe, dass der FRM II auch mit niedrig angereichertem Uran betrieben werden kann.Zu dem Ergebnis sind Forscher der Technischen Universität München und Experten aus den USA gekommen, teilte die TUM am Freitag in Garching mit.
In einer aufwendigen Studie hatte Christian Reiter, Reaktorphysiker am FRM II und Leiter der Theorie Division des TUM Center for Nuclear Safety and Innovation, mit seiner Gruppe Änderungen durchgerechnet. Das Ergebnis: Ein Brennelement mit niedrig angereichertem Uran sei für den FRM II reaktorphysikalisch möglich und lasse sich mit den vorhandenen Systemen betreiben. Ein großer Umbau der Neutronenquelle sei nicht erforderlich.
Die Betriebsgenehmigung des Reaktors stammt aus dem Jahr 2003. Sie gab vor, dass die Anlage baldmöglichst auf einen niedriger angereicherten Brennstoff umzurüsten sei. Im Jahr 2020 hatten die Wissenschaftsministerien von Bund und
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