Ein Held in voller Rüstung – auf einem Pony? Ein englisches Forschungsprojekt hat anhand von Knochenfunden die Größe früherer Streitrösser untersucht. Mit dem heute gängigen Bild hatten die Tiere wenig gemein.
Archäologin Katherine Kanne von der University of Exeter mit einem in Goltho, Lincolnshire, gefundenen Kieferknochenwerden oft als riesige, kräftige Tiere dargestellt. In Wahrheit jedoch würden sie nach moderner Definition oft nur als Ponys durchgehen. Das zeigt eine neue Studie der britischen University of Exeter.teilte die Universität am Montag mit
. Heutzutage zählen Pferde, deren Widerrist niedriger als 1,48 Meter ist, noch als Ponys. Das Image der hoch zu Ross galoppierenden Ritter mag die neue Erkenntnis stören. Für den Nutzen im Kampf aber sei es auf die Größe nicht so angekommen, meint das Forscherteam. Für das im »International Journal of Osteoarcheology« veröffentlichte Projekt wurden Knochen von 171 verschiedenen englischen Fundorten aus den Jahren 300 bis 1650 analysiert. Die Gruppe aus Archäologen und Historikern kam zu dem Schluss, dass die Zucht der Pferde nicht unbedingt auf Größe optimiert wurde, sondern auch auf Verhalten in Turnieren oder die Ausdauer für lange Ritte auf Feldzügen.
Diese Höhe erreichte das größte aus der normannischen Periode gefundene Pferd, dessen Knochen aus der Burg Trowbridge Castle in Wiltshire geborgen wurden. Im Hochmittelalter zwischen 1200 und 1350 erschienen die ersten Pferde mit rund 16 Handbreit , doch erst in der Neuzeit zwischen 1500 und 1650 wurden die Tiere rasch größer und kamen schließlich annähernd auf das Maß moderner Warmblüter und Zugpferde.
Hier passt das Maß: Darstellung einer Schlacht zwischen christlichen Kreuzrittern und Muslimen um 1200Auch im Verhältnis zu ihren Reitern wirkten die Pferde des Mittelalters wohl aus heutiger Sicht klein. Denn die Menschen waren lautkaum kleiner als heute. Erst zur Zeit der Industrialisierung ging die durchschnittliche Körpergröße zunächst zurück, um dann ab dem späten 19. Jahrhundert umso rasanter zuzunehmen.
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