Dramatischer Appell eines Sanitäters aus dem Azow-Stahlwerk: Der Mann bezeichnet sich als muslimischer Krim-Tatare im Dienst der Ukraine. Er bittet um Hilfe – und zwar direkt beim türkischen Präsidenten.
»Recep Tayyip Erdoğan, ich weiß nicht mehr, welcher Tag des Krieges heute ist. Hier sterben Menschen, die einen durch Kugeln, die anderen vor Hunger, die Verwundeten aus Mangel an Medikamenten. Wir haben keine Zeit. Ich weiß nicht, ob es für mich ein Morgen gibt. «
Der Mann, der sich hier mit einem dramatischen Aufruf an den türkischen Präsidenten wendet, nennt sich Hasan und bezeichnet sich selbst als muslimischen Krim-Tataren. Er diene auf ukrainischer Seite als Sanitäter in dem von russischen Truppen belagerten Asow-Stahlwerk. Die Situation in der letzten Bastion der ukrainischen Kämpfer in der Hafenstadt Mariupol ist trotz der Evakuierung einiger Hundert Zivilisten weiterhin dramatisch. Bilder, die vom Azow-Regiment veröffentlicht wurden, zeigen eine ständige Bombardierung des Werkes, in dessem weitläufigen Bunkersystem sich Soldaten, verwundete Kämpfer und Zivilisten verschanzt halten. Wie viele es noch sind, ist unklar.
»Beenden Sie diesen Alptraum. Nur 160 Kilometer von Ihnen entfernt, auf der anderen Seite des Meeres, werden Menschen getötet, Menschen, deren einziges Ziel es ist, ihr Land zu verteidigen. Frauen und Kinder. Wir haben niemanden angegriffen. Sie selbst wissen aus Ihrer Geschichte, wie es sich anfühlt, wenn jemand Ihr Land einnehmen und die Menschen töten will. Die Türkei und die Ukraine haben immer enge Beziehungen unterhalten und sich gegenseitig unterstützt.
Seinen Hilferuf an den ebenfalls muslimischen Regierungschef Erdoğan beendet der Sanitäter mit einem Gebet.
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