Bela B. schmeißt als Revierrockstar mit Tischen. Überhaupt ist viel los im Abschieds-“Polizeiruf“ des Rostocker Duos König und Bukow.
Aus und vorbei ist es für das Ermittler*innenteam Katrin König und Alexander Bukow , und das ist dann wohl auch besser so. Im Sündenbabel Rostock wird noch ein letztes Mal tüchtig aufgefahren, mit einem wahren Potpourri an zwielichtigen Unterweltsgestalten.
Der Clubbesitzer und halbseidene Geschäftsmann Andrej Titolew wird kurz vor dem Konzert von Jo Mennecke totgeschlagen und um seine Tageseinnahmen gebracht. Schnell tatverdächtig: der Musiker, der aus Eifersuchts- und Geldgründen nach jahrelanger Abstinenz wieder zur Flasche griff und in besoffenem Zustand ein ganzes Polizeipräsidium zu unterhalten weiß. Was bildet sich denn der Herr Titolew auch ein, ein bisschen mit der Mennecke’schen Frau und Tourmanagerin zu flirten und sich aus der Backstagekasse zu bedienen?
Da darf der Rockstar auf dem Revier schon ein bisschen mit Tischen schmeißen und sich weiter zulaufen lassen, ohne dass dies großartige Konsequenzen hätte. Schnell tun sich weitere milieubekannte Verdächtige auf, die den leeren Platz von Rostocks Oberkriminellem einnehmen wollen, denn dieser Job ist seit dem Dahinscheiden von Veit Bukow leider vakant.
Unterweltlicher Sog Ganz frisch liiert, werden Katrin König und Sascha Bukow schnell in einen unterweltlichen Sog aus Vater Bukows halbkrimineller Vergangenheit gezogen; die Unsicherheiten einer noch neuen Beziehung geraten hier zur Nebensache. Vertrauen und Ehrlichkeit scheint in dieser Konstellation und dem ganzen Film nicht wirklich im Vordergrund zu stehen, stattdessen gipfelt man im übergroßen Übertreiben.