Leonie Walter, 18, gewinnt die zweite Goldmedaille für das deutsche Team bei den Paralympics und ihre Mutter erzählt, wie ein Ort im Schwarzwald vor Stolz platzt.
Am Dienstag im Biathlon gab es die nächsten Medaillen für Deutschland in den nordischen Disziplinen, Silber für Martin Fleig und Bronze für Anja Wicker. Von den beiden Jüngsten im deutschen Team ging im Rennen über zehn Kilometer nur Walter an den Start, Kazmaier sollte sich schonen. Walter schoss fehlerfrei - und lief dann mit ihrem Guide Pirmin Strecker 3,4 Sekunden schneller als die Ukrainerin Oxana Schischkowa, die zuvor schon zweimal Gold gewonnen hatte.
Leonie Walter, geboren mit einer Behinderung, die ihr weniger als fünf Prozent Sehkraft lässt, begann im Alter von sieben Jahren mit dem Langlaufen in ihrem Heimatverein. Beim Skiclub St. Peter hätten sie damals noch keine großen Erfahrungen mit Behindertensportförderung gehabt, erzählt Renate Walter, aber besagter Albert Kürner habe einen Kurs am Olympiastützpunkt gemacht. Und dann sei er in mehr als 100 Rennen vor ihrer Tochter gelaufen, als Guide.
Seit eineinhalb Jahren ist Leonie Walter im Sportinternat am Olympiastützpunkt in Freiburg. Natürlich, sagt ihre Mutter, sei der Sport auch nicht die Lösung für alles. Aber der Sport fördere die Entwicklung ihrer Tochter, ohne wäre das wohl schwieriger."Wir sind wirklich sehr glücklich als Eltern." Miteinander gesprochen haben Mutter und Tochter gleich nach dem Rennen auch schon, per Live-Anruf im ARD-Interview. Renate Walter rief:"Ganz St. Peter wartet jetzt auf dich!"