Die Rückgabe von Kunstobjekten aus der Kolonialzeit an die Herkunftsgesellschaften darf aus Sicht von Berlins Kultursenator Klaus Lederer nicht zur 'Frage eines Ablasshandels' werden. 'Es geht nicht darum, mit großer symbolischer Geste einzelne ausgesuchte Sammlerstücke zurückzugeben und danach einen Haken an die Sache zu machen', sagte der Linke-Politker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. '2022 wird mit der Restitution eines Teils der Benin-Bronzen ein Meilenstein in diesem Prozess sein.' Es dürfe sich aber nicht in diesem Signal erschöpfen.
Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder. Eine Abmeldung ist jederzeit über einen Link im Newsletter möglich.
"Wir müssen auch über postkoloniale, globale Beziehungen, ungerechten Welthandel, fortgesetzte Ausbeutung in der Gegenwart reden, die auch auf koloniale Wurzeln zurückzuführen sind", sagte Lederer. Es gehe um Migrationsbewegungen auf dem Globus, um Chancengerechtigkeit in der globalen Teilhabe an Ressourcen und Wohlstand."Das ist für mich ein ganz zentrales Moment.
Und weiter:"Die Debatte erfüllt nicht nur den Zweck, dafür zu sorgen, dass gestohlene oder unter heute mindestens rechtlich fragwürdigen Rahmenbedingungen erworbene, unrechtmäßig hier befindliche Kulturgegenstände in die Ursprungsgesellschaften kommen", sagte Lederer.
Entscheidend sei nicht, wo welches Kulturgut sich zu welchem Zeitpunkt befinde,"sondern ob anerkannt wird, dass Kulturgüter aus anderen Kontexten hierher verbracht wurden unter Machtverhältnissen, die man als mindestens undemokratisch bezeichnen muss". Die Hoheit über die Zirkulation der Gegenstände müsse bei den Nachfolgenden der Gesellschaften liegen, denen diese Gegenstände entzogen worden seien.
"Das bedeutet weder, dass die Depots hier leer gemacht werden und unsere Museen zukünftig leer stehen, noch, dass wir von heute auf morgen, ohne mit der Wimper zu zucken einfach alles nur zurück verschiffen", sagte der Kultursenator. Es gehe um einen zeitgemäßen Umgang mit den heutigen Ansprüchen.
Malaysia Latest News, Malaysia Headlines
Similar News:You can also read news stories similar to this one that we have collected from other news sources.
Lederer: Intransparentes Mäzenatentum nicht akzeptabelPrivate Spenden aus dubiosen Quellen für das öffentliche Prestigeprojekt Humboldt Forum stoßen bei Berlins Kultursenator Klaus Lederer auf heftige Kritik. 'Ich finde es generell inakzeptabel, Sponsorings und Kultur-Mäzenatentum in intransparenter Weise zu vollziehen', sagte der Linke-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Read more »
Giffey: Böllerverbotszonen in Berlin auch nach CoronaAus Sicht von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey tragen Böllerverbotszonen wesentlich zum Schutz von Einsatzkräften bei.
Read more »
Corona-Leugner zerstechen Reifen von Pflegerinnen? Dreister Zettel entpuppt sich als FakeUnbekannte sollen die Reifen von zwei Pflegerinnen nach deren Nachtschicht im Krankenhaus zerstochen haben. Sprachlos machte ein Zettel, den die Täter angeblich auf die Windschutzscheiben der beiden Autos gelegt hatten. Jetzt stellt sich heraus. Die Geschichte war offenbar frei erfunden.
Read more »
Papst gibt Leitung der Silvestermesse spontan abWenige Minuten vor Beginn der Feier im Petersdom wird sein Stuhl an einen anderen Platz gestellt: Papst Franziskus leitet überraschend nicht die traditionelle Messe am Silvesterabend. Der Vatikan hält sich über die Gründe bedeckt.
Read more »
FC Bayern: Kein ablösefreier Transfer von DFB-Star? Millionen-Offerte aus dem Ausland locktWechsel innerhalb der Bundesliga oder Auslandsabenteuer? Der Nationalspieler Matthias Ginter ist im Sommer ablösefrei und könnte in die Serie A wechseln.
Read more »
Kein Eisbären-Nachwuchs im Tierpark geplantBei der Eisb\u00e4ren-Zucht gab es in Berlin schon mehrfach Entt\u00e4uschungen. Neuer Nachwuchs ist erstmal nicht geplant, aber auch nicht f\u00fcr alle Zeit tabu. Im Tierpark bilden Mutter Tonja und Tochter Hertha laut Direktor derweil ein gutes Team.
Read more »