Nach langen Verhandlungen stellt der Gesundheitsminister die Krankenhausreform im Bundestag vor. Was geplant ist und was die Opposition dazu sagt.
Lauterbach stellt Krankenhausreform vor: Klinik rettung oder Kahlschlag? BERLIN taz | Zum ersten Mal haben die Bundestagsabgeordneten am Donnerstag die umstrittene Krankenhausreform öffentlich debattiert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nutzte die Gelegenheit, seinen Gesetzentwurf zu verteidigen.
Deshalb sollen die sogenannten Fallpauschalen zum Teil abgeschafft werden. Diese wurden 2004 eingeführt und sorgen für eine Vergütung nach Behandlungsfällen. Sie führten, so Lauterbach, zu einer Ökonomisierung im Gesundheitswesen, weil sie einen Anreiz böten, immer mehr Eingriffe und Untersuchungen durchzuführen. Lauterbach sprach von einem „Preisschild“, das jeder Patient umhängen hätte.
Basisversorgung auf dem Land Außerdem will Lauterbach die Kliniklandschaft verändern. Komplizierte Eingriffe – etwa bei Krebs, Schlaganfällen oder Gelenkersatz – sollen künftig nur noch in darauf spezialisierten Kliniken vorgenommen werden. Im ländlichen Raum soll es eine solide Basisversorgung geben. Um das zu erreichen, will Lauterbach, die Finanzierung von Krankenhausbehandlungen an Qualitätskriterien knüpfen.
Lauterbach hatte zuvor betont, dass gerade die kommunalen Versorger von Zuschlägen und Vorhaltepauschalen profitieren würden. Ohne Reform wären gerade die kleineren ländlichen Krankenhäuser von Insolvenz bedroht.
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