Wir müssen mehr über den Krieg selbst und weniger über seine Bedeutung für uns Deutsche reden. Unsere Autorin wiebkehollersen findet: „Wir müssen hinsehen, nur so begreifen wir den Krieg.“ Ukraine UkraineKrieg
In der zweiten Woche des Krieges las ich die Nachricht einer Frau, die an die Berliner Zeitung geschrieben hatte, weil sie in ihrer Verzweiflung nichts anderes wusste, als die Medien zu alarmieren. Eine Berlinerin, deren Mutter in Mariupol lebt. Dort spiele sich eine humanitäre Katastrophe ab, schrieb sie. Sie habe mit ihrer Mutter am 1. März zum letzten Mal gesprochen, am 2. März eine letzte Textnachricht von ihr erhalten. Seitdem: nichts mehr, kein Kontakt.
Ein Satz, auf den folgen könnte: Ich will das auch gar nicht so genau wissen, es ist alles so schrecklich. Das sind wichtige Fragen, das verstehe ich. Aber wichtiger ist es, jetzt über den Krieg selbst zu sprechen, finde ich. Über das, was in der Ukraine passiert, in den Städten, den Dörfern, mit den Menschen. Es sich anzusehen, darüber zu lesen. Zu wissen, was man wissen kann.
2100 Kilometer sind es von Berlin bis Mariupol. Die Stadt ist ein bisschen näher als Madrid. Es geht nicht darum, ob die Bilder aus dem Krieg uns gut tun. Natürlich tun sie das nicht. Ob uns das zu viel wird. Natürlich ist es zu viel. Aber wie soll man begreifen, was Europa im März 2022 für ein Ort ist, wenn man nicht nach Mariupol sieht?
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