Die Notrettung der Credit Suisse zeigt ein erschreckend hohes Maß an Willkür. Allen Reformen zum Trotz: Die Gefahr, die von globalen Bankriesen ausgeht, ist nicht gebannt.
-Aktionäre ausgehebelt und die Schweizer Steuerzahler über milliardenschwere staatliche Verlustgarantien in Mithaftung genommen. Es ist ein Offenbarungseid der Aufseher.sogar an der Spitze der Bewegung, die das Erpressungspotenzial reduzieren wollte, das von Banken ausgeht, die zu groß sind, um sie fallen zu lassen . Die Auflagen für ihre heimischen Großbanken UBS und Credit Suisse gingen sogar über die internationalen Standards hinaus.
Das zeigt: Dicke Kapital- und Liquiditätspolster allein sind also keine Überlebensversicherung für eine Bank. Dem Institut fehlte es nach vielen Skandalen nicht an Eigenkapital- und Liquiditätspuffern, sondern an Grundvertrauen von Kunden, Investoren und Geschäftspartnern.
Das muss Folgen für den Umgang mit globalen Bankriesen haben. Bankenaufseher könnten zum einen versuchen, aktiver gegenzusteuern, wenn sich Missstände wie bei der Credit Suisse häufen. Sie können unfähige Vorstände aus dem Amt drängen oder bestimmte Geschäfte untersagen. Der Erfolg ist aber ungewiss.
„Weiche“ Faktoren wie eine kranke Unternehmenskultur oder ein mieses Risikomanagement lassen sich schwer greifen und daher schwer herbeiregulieren. Marktwirtschaftlich ist das ohnehin fragwürdig. Und es löst auch nicht das Grundproblem, dass manche Banken so groß sind, dass man sie um jeden Preis retten will.
Eine Alternative wäre zum anderen, Größe und globale Relevanz noch unattraktiver zu machen, damit Institute freiwillig schrumpfen. Dafür gibt es Ansätze in den globalen Regeln: Je größer und vernetzter eine systemrelevante Bank, desto härter die Auflagen. Die Credit Suisse ist ein Anlass, um zu prüfen, ob diese Auflagen noch scharf genug sind.
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