Thomas Köck hat versucht, für das Schauspiel Köln eine Komödie über die miserable Wohnraumsituation zu schreiben. Herausgekommen ist ein Science-Fiction-Stück für die Generation Netflix.
Foto: Thomas AurinEigentlich wollte Thomas Köck für das Schauspiel Köln eine Komödie schreiben über die miserable Wohnraumsituation in einem der reichsten Länder der Erde. Doch dann sei ihm „etwas explodiert beim Schreiben“, sagt der Autor, der gerade für ein anderes Stück für den Faust – den wichtigsten Theaterpreis des Landes,´ – nominiert ist. „Eigentum“ ist so ein durchgedrehter Science-Fiction-Abend geworden.
Im Untertitel heißt die Uraufführung „Let’s Face It We’re Fucked“. Das heißt übersetzt ungefähr: „Seien wir ehrlich, wir sind am Arsch“ und der Autor meint damit wahrscheinlich die Menschheit, die sich die Erde Untertan gemacht hat und nun drauf und dran ist, ihre eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören.
Anfangs kommt man noch gut mit: Da geht es um eine Expedition unter der Leitung von James Cook in die Südsee. Nein, halt, „die Südsee“, hält eine Schauspielerin Einspruch, das sei doch keine exakte geographischer Bestimmung, sondern vielmehr ein verwaschener Sehnsuchtsbegriff. In diese Männergesellschaft, die also korrekt in den Südpazifik gereist ist, fantasiert der Autor eine Matrosin, die sich als Mann verkleidet und den Namen Jonas gegeben hat.
Darin ist vom Kapitän die Rede, der von einer Expedition auf eine zufällig gefundene Vulkaninsel mehr tot als lebendig und seiner Augen beraubt zurückkehrt und von einem Haus mit tausend Stockwerken berichtet, das in die Erde hinein ragt. Oder so ähnlich.
In dieser zur Science-Fiction-Irrfahrt explodierten Komödie bekommt es das Publikum unter anderem mit einem Cyberkinderchor zu tun, der mit Roboterstimmen spricht und singt. Es gibt brutale Szenen, viel Hektik, Trubel und Geschrei und einen Cliffhanger vor der Pause. Soll das vielleicht Theater für die GenerationAm Ende werden irgendwie alle Menschen zu Cyborgs.
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