Ein antisemitisches Flugblatt beschäftigt Bayerns Politik. Wie die Sache wohl hierzulande abgelaufen wäre?
Müssten sich in Niederösterreich mit weniger herumschlagen: Bayerns Polit-Spitzen Foto: APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
In Wirklichkeit plappern Sie höchstwahrscheinlich nur nach, was zuhause oder im Freundeskreis so gefaselt wird, wenn der Tag lang ist. Kurz, der Berufsweg eines in etwa 35 Jahren gescheiterten Regional-Politikers steht Ihnen weit offen. Sie verfassen – der Grund kann ein ödipaler sein, muss es aber nicht – ein Flugblatt. Vielleicht sollte es ohnehin nur ein Papierflieger werden, den Sie vorher mit ein paar schmissigen Sprüchen beschriften wollten.
Wer ein echter Nazi sein will, der denkt nicht in Momenten, nicht in Tagen, nicht in Wochen, nicht in Monaten, nein in Jahren und zwar am besten gleich in 1000 Jahren. Sie und Gleichgesinnte oder zumindest Ähnlichgesinnte sollen sich über viele Dekaden an dem Inhalt dieses weitsichtigen Flugblatts erfreuen können. Und danach noch viele Generationen.
Und noch etwas: Es wäre gut, wenn Sie kein deutscher Politiker sind. Sonst geht es ihnen so wie dem Vorsitzenden der Freien Wähler in Bayern, Hubert Aiwanger. Der möchten Sie in dieser Situation nämlich nicht sein. Er will im Moment selbst nicht er sein.
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