Ist das gute alte Abendbrot tot?
„Viele Familien versammeln sich heute nicht mehr am Abend traditionell um den gedeckten Tisch mit Brot, Wurst und Käse und sprechen über ihren Tag“, so Sarah Dhem , Präsidentin des Bundesverbands DeutscherDenn wegen der unterschiedlichen Arbeitszeiten und zunehmenden Freizeitaktivitäten versorge man sich „häufig einsam und im Vorübergehen“, etwa aus der Tiefkühltruhe.
Schnittchen-Dämmerung in der Hauptstadt – auch die Fleischer-Innung Berlin kann den schleichenden Untergang des klassischen Abendbrots bestätigen: „Gerade zum Feierabend hin werden in den 95 Berliner Fleischereien mehr und mehr fertig zubereitete Speisen nachgefragt, die man zu Hause nur noch aufwärmen muss“, so Innungs-Geschäftsführer Martin Stock zur B.Z.Deshalb hätten die meisten Hauptstadt-Fleischereien ihr Angebot längst in Richtung-Bereich erweitert.
Dass der Trend weg vom kalten Stullen-Snack immer mehr zur warmen Hauptmahlzeit am Abend geht, zeigt auch die Allensbach-Studie „So ist Deutschland“ im Auftrag des Nahrungsmittelgiganten Nestlé. Während 2009 noch bei 47 Prozent der Bevölkerung mittags die Hauptmahlzeit auf den Tisch kam, war das 2019 nur noch bei 39 Prozent der Menschen der Fall.
Hans-Jörg Brand aus Spandau isst täglich mit seiner Lebenspartnerin zusammen Abendbrot. „Entweder essen wir Brot mit Kleinigkeiten wie Käse, Oliven und leckeren Dips oder warme, von meiner Frau frisch gekochte Speisen“Vater Sebastian Engel , Mutter Stefanie und Sohn Tom aus Charlottenburg: „Wir machen Intervallfasten und essen nur zwischen 10 und 18 Uhr. Abendbrot isst jeder, wie er Lust hat.
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