Die exzessive Gewalt, mit der Hamas-Kämpfer Zivilisten in Israel überfallen, misshandelt, getötet haben, trägt viele Züge eines Pogroms. Menschen mussten leiden und sterben, weil sie jüdisch sind. Was das für die weitere Entwicklung bedeutet.
Hamas-Kämpfer metzeln hunderte junge Leute nieder, die auf einer Techno-Party feiern. Sie ermorden zahlreiche Familien in einem Kibbuz. Sie zerren Wehrlose aus Schutzbunkern, misshandeln, vergewaltigen, verschleppen sie und verbreiten die Bilder ihrer blutenden Opfer. Eine alte Frau töten sie in ihrem Haus, filmen den Mord mit derenist weit mehr als Terror. Sie soll nicht nur Angst und Schrecken verbreiten. Die Hamas hat gezielt Gewalt gegen Schutzlose in deren Zuhause entfesselt.
Man kann nun politisch analysieren, welche Fehler die ultrakonservative Regierung in Israel in den vergangenen Jahren begangen hat. Man kann festhalten, dass Premierradikalen jüdischen Siedlern im Westjordanland freien Lauf ließ, Aufstände in Gaza in Kauf nahm aus Machtkalkül. Und weil er nicht mehr an einem Frieden mit den Palästinensern arbeiten wollte.
Natürlich müsste das in Deutschland klar sein. Die Deutschen haben mit der Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden während des Zweiten Weltkriegs ein Menschheitsverbrechen begangen – und zwar aus dem gleichen Hass, der sich gegen alles Jüdische richtete und im Namen einer Ideologie, die Jüdinnen und Juden das Menschsein und damit Würde und das Recht zu leben absprach.
Das Land wird von Teilen der Welt mit Vernichtungsfantasien bedacht und muss nun erleben, wie selbsternannte Kämpfer eindringen und seine Bürger massakrieren. Für ein solches Land sind nur Solidaritätsadressen von Belang, die jenseits von Interessensabwägungen gelten. Zu oft haben Jüdinnen und Juden in ihrer Geschichte die Erfahrung gemacht, dass auf Beteuerungen wenig Verlass ist. Immer wieder hat es Pogrome gegeben und danach das Erschrecken darüber.
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