Gastbeitrag von Gabor Steingart: Inflation nur bei 2,9 Prozent: Fünf Gründe für das Schweizer Geldwunder
, Liechtenstein, Deutschland und Österreich grenzt, ist mit seinem Bankensektor und seinem verarbeitenden Gewerbe tief in die Weltwirtschaft integriert. Unter den wohlhabenden Nationen belegt die Schweiz beim Pro-Kopf-Sozialprodukt den zweiten Platz weltweit.
Alle Langzeitstudien weisen die Schweiz als Stabilitätsanker aus – schon vor der aktuellen Inflationswelle. So zeigt der Vergleich mit Österreich, dass die Inflationsrate zwischen 2006 und 2021 im Jahresdurchschnitt in Österreich um zwei Prozent gestiegen ist, in der Schweiz aber nur um 0,2 Prozent. Das bedeutet: Die heutige Situation ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis einer strategisch anderen Führung von Staat und Notenbank.
Die Notenbank der Schweiz achtet darauf, dass die eigene Währung stark bleibt, derweil der Euro auch in seinem Außenwert immer mehr verliert. Der Schweizer Franken hat in den vergangenen Monaten gerade auch im Austausch zum Euro, der Währung des wichtigsten Handelspartners, deutlich zugelegt. Langfristig geht das seit Jahrzehnten so. Das verbilligt die Importe auf breiter Front.