Die anhaltend hohe Inflation setzt dem Konsum und damit auch dem Einzelhandel zu. Der handelsverband Deutschland (HDE) sieht sich zur Anpassung der Prognose gezwungen.
Die anhaltend hohe Inflation setzt dem Konsum und damit auch dem Handel zu. Der Branchenverband sieht sich zur Anpassung der Prognose gezwungen.Noch sind die Einkaufsstraßen wie hier in Frankfurt auf der Zeil gut besucht. Doch die Inflation bremst den Konsum.Inflation bleibt Bremsklotz für den KonsumAngesichts der weiterhin hohen Inflation passt der Handelsverband Deutschland seine Umsatzprognose für das laufende Jahr an.
Die Entwicklung spiegelt sich in der Umsatzentwicklung von Januar bis Mai. Während der Einzelhandelsumsatz in diesem Zeitraum nominal um 3,2% zulegte, blieb real ein Minus von 5,9%. Besonders krass ist die Differenz dabei im Lebensmitteleinzelhandel. Dort wuchs der Umsatz nominal um 6,6%, real entsprach das jedoch einem Rückgang um 7,3%.
“Der Handel lebt vom Konsum. Dieser leidet massiv unter hohen Verbraucherpreisen und sinkenden Realeinkommen”, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Zwar weisen nach Verbandsangaben die Lebensmittelpreise seit Mai vorigen Jahres monatlich zweistellige Zuwachsraten auf, dennoch sei es den Lebensmittelhändlern nicht gelungen, die gestiegenen Einkaufskosten komplett weiterzuwälzen, erläuterte Genth.
Nach einer Umfrage unter 900 Handelsunternehmen hat sich die Geschäftslage im ersten Halbjahr verschlechtert, zugleich hat der Preisauftrieb die Gewinne der Unternehmen massiv unter Druck gesetzt. Nach den Angaben hat sich bei 55% der Befragten der Gewinn im ersten Halbjahr 2023 verschlechtert, über höhere Gewinne konnten sich dagegen nur 17% freuen. So gut wie erledigt hat sich die Lieferkettenproblematik.
Wenngleich der HDE die Bundesregierung für die verschiedenen Entlastungspakete zur Abfederung der gestiegenen Energiekosten ausdrücklich lobt, warnt der Verband nach vorn geblickt vor einseitigen Maßnahmen. Auch die Handelsunternehmen litten unter den hohen Energiekosten, daher dürfe es nicht einseitig zu Erleichterungen für die energieintensiven Industrien kommen.
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