Die Herstellung von Antiseren sei für Unternehmen wenig lukrativ. Manches Mittel wird gar nicht mehr hergestellt.
Die australische Rauschuppenotter ist eine der giftigsten Schlangen Australiens.. Doch es fehlt zunehmend an Antiseren, weil der Markt dafür wenig lukrativ ist, warnte am Wochenende der deutsche Toxikologe Dietrich Mebs beim. Die Herstellung eines wirksamen Antiserums wurde sogar eingestellt.
Erst vor kurzem sorgten Meldungen weltweit für Aufsehen, die von den Arbeiten von Liverpooler Tropenmedizinern für ein neuartiges"Universal-Gegengift" zumindest nach Schlangenbissen in Schwarzafrika sprachen. Doch soweit ist es noch nicht. Es mangelt weiterhin und zunehmend an den bereits vorhandenen Gegenmitteln.
Das Problem wird mit Sicherheit unterschätzt."Die tatsächlichen Zahlen liegen sicherlich deutlich höher. In abgelegenen oder von Kriegen betroffenen Regionen werden Schlangenbisse oft nicht registriert", erklärte Mebs. Umso schwerer wirken deshalb auch die Rahmenbedingungen für die Entwicklung, Erzeugung und Bereitstellung der Antisera. Meist sind es ärmere oder marginalisierte Bevölkerungsgruppen, die mit den Schlangen in Kontakt kommen und Bisse davontragen. Entsprechendfür Erforschung und Herstellung der Gegengifte, die außerdem äußerst aufwendig sind.
Das sei aber zu langsam wirksam. In Südafrika würden bereits wirksame, für den afrikanischen Markt geeignete - aber für viele Länder zu teure - Antiseren hergestellt. Eine schnelle Beseitigung der Finanzierungslücke könne die Versorgungskrise südlich der Sahara sehr viel schneller beenden als Neuentwicklungen, betonte der deutsche Toxikologe.