Das verheerende Beben trifft eine ohnehin destabilisierte Region. Hinzu kommt ein türkischer Präsidenten im Wahlkampf. Folgt nun weiteres Chaos?
Die Türkei ist schweres Leid durch Erdbeben gewöhnt. Unter dem kleinasiatischen Minikontinent stoßen die eurasische und afrikanische Platte aufeinander. Deshalb reißt der nordanatolische Graben mit seinen Verästelungen immer wieder auf. Doch diesmal sprengt das Ausmaß der Verheerung den Rahmen des Üblichen: Die betroffene Region ist enorm groß, die Schäden sind gewaltig. Tausende Familien sind von Tod und Verlust ihrer Häuser betroffen.
Was jetzt zählt, ist gute Organisation und Geschwindigkeit. Jede Minute ist wichtig, in der Verschüttete noch lebend gerettet werden können.
Das große Beben kommt direkt zu Beginn des Wahlkampfs, an dessen Ende Mitte Mai ein neuer Präsident und ein neues Parlament in Ankara gewählt werden. So tragisch die Katastrophe für die betroffene Region und das ganze Land ist, politisch kann sie alles verändern. Die Wirtschaftskrise in der Türkei hat die Beliebtheitswerte der amtierenden Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan in den Keller geschickt.
Als Erdoğan 2002 an die Macht kam, profitierte er auch davon, dass es der amtierenden Regierung nach dem ähnlich verheerenden Erdbeben 1999 nicht mehr gelungen war, den Menschen neue Hoffnung zu geben. Versinkt die Region im Südosten der Türkei, die durch Krieg und ethnische Konflikte sowieso als Krisenherd gilt, nun weiter im Chaos, wird wohl die Opposition davon profitieren.
Dennoch kann man im Sinne der Betroffenen nur hoffen, dass das Krisenmanagement gelingt. Auch außenpolitisch könnte nach dem großen Beben ein kleiner Hoffnungsschimmer aufleuchten: Wie schon nach dem ähnlich schweren Erdbeben am Marmarameer 1999 hat auch jetzt Griechenland als eins der ersten Nachbarländer Hilfe angekündigt. Wie damals, so könnte daraus auch heute ein Abbau der Spannungen resultieren.
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