Entschädigung für Holocaustopfer: Salo Muller gegen die Deutsche Bahn

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Seine Eltern wurden von der Reichsbahn nach Auschwitz deportiert. Deshalb fordert der Niederländer Salo Muller Entschädigungen von der Deutschen Bahn.

Zugfahrt in den Tod: Die erste Deportation von Juden auf dem Bahnhof in Bielefeld 1941 Foto: Leone/ullstein bild

Muller trägt eine braune Hornbrille, Anzug und Krawatte, seine Hände liegen gefaltet im Schoß. Der 87-Jährige sieht ganz und gar nicht aus, wie man sich einen Aktivisten vorstellt. Doch gleich wird er sich aus seinem Sitz aufraffen, die Stufen zur Bühne hochsteigen und mit aktivistischer Entschlossenheit fordern, wofür er seit Jahren kämpft: Entschädigungszahlungen von der Deutschen Bahn.

Wer trägt die Verantwortung? Entschädigungszahlungen seien für die Generation der Überlebenden angedacht gewesen. Das zeige sich schon an der Stiftung „Erinnern, Verantwortung, Zukunft“ der Bundesregierung, die in den 2000er Jahren für die Verteilung von Geldern an ehemalige NS-Zwangsarbeiter*innen zuständig war. Mittlerweile kümmert sie sich vor allem um erinnerungskulturelle Projekte.

Zur Geschichte des 87-jährigen Zeitzeugen, der nicht lockerlässt, gehört auch die Geschichte des sechsjährigen Kindes, dessen Eltern in Auschwitz vergast wurden. Das selbst nur überlebte, weil es zwei Jahre lang versteckt gehalten wurde. Deshalb erzählt Muller sie immer wieder, erst im Videointerview und dann vor Publikum auf der Veranstaltung des Auschwitz-Komitees. Sie beginnt am 27.

Sein letztes Versteck war bei einem älteren Ehepaar. Sie seien wie Großeltern gewesen, sagt Muller. Seine Tante hingegen, die ihn dort nach Kriegsende wieder abholte und mit zu sich nach Hause nahm, sei ihm fremd geworden. Er konnte nur noch Flämisch sprechen, hatte Ekzeme und Asthma. Er sei kein einfaches Kind gewesen, sagt Salo Muller.

Deshalb schreibt er einen Brief an die Direktion der Niederländischen Staatsbahn, bring das Thema in eine Nachrichtensendung, nimmt immer wieder Gespräche mit der Bahn auf. Dann holt er sich eine Anwältin, Liesbeth Zegveld, und droht mit einer Klage. Im Sommer 2019 willigt die Staatsbahn schließlich ein, bis zu 50 Millionen Euro an Deportationsopfer und Hinterbliebene zu zahlen.

Ein Herzensanliegen für den Anwalt Den ersten Versuch startet Muller 2020: Gemeinsam mit seinem damaligen Anwalt, Axel Hagedorn, setzte er ein Schreiben an den Bund und die Deutsche Bahn AG auf. Im Sommer, einige Monate später, kommt eine Absage des Kanzleramts. Man könne keine individuellen Zahlungen übernehmen. Und Hagedorn kann aus gesundheitlichen Gründen nicht weitermachen.

Der Bahn „ein wichtiges Anliegen“ Bislang sei die Deutsche Bahn allerdings nicht zu weiteren Gesprächen bereit. Auch wenn es dem Unternehmen ein wichtiges Anliegen sei, das zumindest betont eine Pressesprecherin mehrmals am Telefon und verweist auf zahlreiche Initiativen, die die DB unterstützt. Außerdem verweisen sowohl die Bundesregierung als auch die Deutsche Bahn auf ihre Beteiligung an der Entschädigung von NS-Zwangsarbeiter*innen, die von der EVZ-Stiftung organisiert wurde. Neben dem Bund zahlten dort auch eine Reihe deutscher Unternehmen ein, darunter die DB. Laut der Stiftung erhielten bis 2007 rund 1,664 Millionen Menschen Zahlungen in Höhe von insgesamt 4,4 Milliarden Euro. Pro Person sind das im Schnitt etwa 2.600 Euro.

Der Verein „Zug der Erinnerung“, der seit 2007 die Deportationen von Kindern während des Nationalsozialismus aufarbeitet, schreibt, dass die Reichsbahn so umgerechnet 445 Millionen Euro verdiente. Ob diese Zahl stimmt, ist fragwürdig. Für Klingner steht aber fest: Die Deutsche Bahn hat Geld eingenommen, das ihr nicht zusteht. Und das fordert er zurück – im Notfall auch mit einer Klage.

Auch Klingner fordert, dass die Bahn moralische Verantwortung für die 7.000 niederländischen Opfer und Hinterbliebenen übernimmt. Er sagt, das gehöre auch zur Prävention, zu einem „Nie wieder“. Gerade in Zeiten, in denen die AfD in Parlamente gewählt wird und die Anzahl an antisemitischen Straftaten steigt. Deshalb versuche er öffentlich Druck aufzubauen, Verbündete in der Politik zu finden.

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