Günther Finneisen verbrachte viele Jahre seines Lebens in Haft. Eine Ausstellung in Berlin zeigt nun Werke des Hobbymalers, der schon wieder im Gefängnis sitzt.
Berlins Justizsenatorin Lena Kreck und die Lichtenberger Abgeordnete Hendrikje Klein vor Günther Finneisens Zeichnung „Isolationshaft“
Finneisens Karikaturen spiegeln aus der Sicht eines Gefangenen den Alltag in einer Haftanstalt wider, den von ihm empfundenen Umgang der Justizvollzugsbediensteten mit den Inhaftierten, die Rolle von Richtern und Gutachtern in Strafprozessen. Er selbst sieht seine teils verstörend anmutenden Werke als Überlebensventil, als letzte Möglichkeit, sich frei zu äußern, heißt es im Begleittext zur Ausstellung.Die Ausstellung „Verschlusssache.
Er sei „lebendig begraben“, schrieb ein TAZ-Reporter nach einem Besuch im Jahr 2011 über ihn. Das Justizministerium wird in dem Beitrag damit zitiert, dass es sich nicht um Isolationshaft, sondern um „die unausgesetzte Absonderung eines Gefangenen“ handele. Ein Jahr später kam Finneisen frei, er zog nach Berlin, sitzt nun wegen „Planung einer Straftat“ erneut in Haft – in der Justizvollzugsanstalt Tegel.
Aus Sicht der Senatorin ist die Ersatzfreiheitsstrafe nicht mehr zeitgemäß. Sie sei eingeführt worden, um Menschen zu sanktionieren, die eine Geldstrafe nicht zahlen wollen. Heute sitzen aber Menschen eine Ersatzfreiheitsstrafe ab – meist fürs sogenannte Schwarzfahren – , die die Geldstrafe nicht zahlen können. Es sei ein klassisches Armutsdelikt. Da müsse sich etwas ändern. Denn diese Leute gehörten nicht in Haft.
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