Beweihräucherung für den guten Zweck: Die lange verfeindeten Rapper kanyewest und Drake geben ein gemeinsames Konzert in LA: gegen die Haftstrafe von Larry Hoover und für Gefängnisreform in den USA. juergenum8 über zwei Alphatiere mit gemeinsamem Feind
) waren gemeinsam auf der Bühne, das konnte man hören und oft sogar spüren, doch man konnte es meist nicht sehen, der dicken Rauchschwaden wegen, die bisweilen selbst das Olympische Feuer am Stadiondach verhüllten. Wahrscheinlich haben in der Geschichte der Menschheit nur die Vulkane Vesuv und Eyjafjallajökull mehr Rauch produziert als dieses Konzert.
Eine auch ansonsten bombastische Show übrigens. Auf der Mondhügel-Bühne in der Mitte der Arena passierte ohne jeden Zweifel das, was nun mal passiert, wenn sich zwei der Besten ihres Fachs gegenseitig an eine Grenze treiben, die sie ohneeinander niemals erreichen würden: ganz große Popkunst. Für den ganz großen Zweck.
Der Konflikt zwischen den beiden Alpha-Männern war nun ähnlich groß. Ein bisschen Weichzeichnung durch Nebel kann da also nicht schaden. Im Großen ging es bei dem Streit vor allem um die Frage, wer von den beiden nun tatsächlich der Fantastischste ist. Im Detail aufgehängt war das dann etwa an der Frage, ob Drake Ghostwriter für seine Songs beschäftigt. Oder ob Ye die ungeplante Vaterschaft von Drake ausgeplaudert hat.
Der Kanadier Drake jedenfalls hatte kurz nach Ye"Certified Lover Boy" rausgebracht. Ein typisches Drake-Werk: Songs, die ganz schnell die Charts erklimmen , an die man sich kurz drauf aber nur schwer wird erinnern können.
Zehn Millionen soll die Produktion gekostet haben. Am Ende des Konzerts priesen beide den Allmächtigen , dann gingen sie Arm in Arm von der Bühne. Dort unten gab es dann keinen Rauch, man konnte sie nun wirklich erkennen. Sie sahen ziemlich zufrieden aus mit sich.