Im Zuge der klimapolitischen Proteste gegen die geplante Rodung des Hambacher Forstes dokumentierte der Filmstudent Steffen Meyn 2018 den Kampf der Aktivisten. Dabei kam der junge Mann jedoch ums Leben. Ein Dokumentarfilm basiert nun auf seinen Aufnahmen. Was der Film schafft - und was er nicht schafft.
Denn die Frau bejaht die Frage unter Vorbehalt - da man eigentlich jene fragen müsste, die wie der ehemalige Kommilitone der drei Filmemacher, Steffen Meyn, bei einem Protest ums Leben gekommen seien. Dann erzählt sie, wie stark sie die Erlebnisse im Hambacher Forst geprägt hätten und wie viel sie über sich und das Leben erfahren habe. Kein Wort mehr von den größeren Zielen, lediglich eine persönliche Geschichte.
Man darf sich fragen, warum der Film mit einer solchen Aussage enden muss. Denn eigentlich umgeht er weitgehend typische Fallstricke eines Bildungsromans der Aktivistinnen, in dem diese aus ihren Leben berichten oder, noch schlimmer, von einer kitschigen Heldenreise des tragisch gestürzten Meyns. Stattdessen widmet er sich den Zwangsräumungen des Hambacher Forsts im Rheinischen Braunkohlerevier aus verschiedenen Perspektiven, allerdings allesamt der Demonstrierenden.
Vieles wird so aufbereitet, als wollte hier jemand seinen Eltern erklären, warum die Demonstrierenden gute Menschen seien. In einem Rückblick auf die Ereignisse nach fast sechs Jahren ist das zu wenig. Möglicherweise fehlt dem Film schlicht die Distanz, das zeigt bereits der Titel. Es ist schwer vorstellbar, was es bedeutet, mit dem Material eines Kollegen und Freundes zu arbeiten, der starb, als er es drehte.
Es ist davon auszugehen, dass der Film denen gilt, die Meyn kannten oder ihm nahestanden. Trotzdem muss gefragt werden, ob es die richtige Entscheidung ist, die letzten gedrehten Bilder des Verstorbenen bis unmittelbar vor seinem Sturz zu zeigen. Auch muten manche Szenen mit Sicherheitsseilen so an, als wollte man Spannung erzeugen. Die bisweilen treibende Musik tut ihr übriges.
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