Roman Abramowitsch sagte Selenskyj zuletzt offenbar Unterstützung zu, von Putin profitiert der Oligarch bis heute. Ist er Anwalt der Ukraine oder Handlanger des russischen Präsidenten?
Dieser Tag wird wohl einer der wegweisendsten Tage im Leben von Roman Abramowitsch bleiben. Am 10. März konfisziert der britische Staat das Vermögen des russischen Oligarchen in Großbritannien. Damit gilt er praktisch als unerwünschte Person. Was ihn dabei am heftigsten trifft: Er muss den Fußballklub FC Chelsea nach fast 20 Jahren aufgeben.
Der Mann, dem Abramowitsch die Botschaft Putins übergibt und mit dem er die festgefahrene Lage bespricht, ist Rustem Umerow. Er ist Mitglied des ukrainischen Parlaments und eine der wenigen Personen, die Selenskyj mit der Mission beauftragt hat, Frieden mit Russland zu schließen. Was genau Abramowitsch und Umerow in Istanbul besprechen, wird nicht bekannt. Klar ist nur: Seit der niederschmetternden Antwort Putins kamen sich die Verhandlungsparteien ein bisschen näher.
Doch aus welchen Beweggründen macht Abramowitsch das – als Putins Handlanger oder Anwalt der Ukraine? Oder gar beides? Immerhin verlaufen seine Reisen nicht ganz problemlos: Weil der Privatjet Abramowitschs aufgrund der Sanktionen gegen ihn nicht im europäischen Luftraum verkehren darf, fliegt er mit einem Flugzeug, das in der Türkei registriert ist.
Mehr zum Ukraine-Krieg bei Tagesspiegel Plus:Für Abramowitsch bedeuten die Sanktionen vor allen Dingen, dass er sich vom englischen Fußball-Klub FC Chelsea verabschieden muss, den er seit 2003 besitzt. Der Klub gehört derzeit zu den besten der Welt – und wir nun mehr oder weniger verstaatlicht. Er hatte angeboten, die Einnahmen bei einem möglichen Verkauf an Kriegsopfer zu spenden. Doch daraus wird nichts.
Eine gute Nachricht ist es allerdings eben auch für Putin, zu dem der Oligarch unbestrittene Verbindungen hat. Als dieser 1999 Präsident wurde, war Abramowitsch zwar bereits eine große Nummer in Russland. Den Aufstieg verdankt er mutmaßlich Putin Vorgänger Boris Jelzin. Später soll Abramowitsch dann Putin in seinen Anfangsjahren finanziell unterstützt haben, unter anderem bei der Gründung von dessen Partei „Einiges Russland“.
Dass Abramowitsch Putin nach 1999 aktiv unterstützt hat, lässt sich nicht belegen. Es scheint so, als ob der Oligarch einfach seine Füße stillhielt und weiter profitierte. In der Erklärung für die britischen Sanktionen heißt es unter anderem weiter, dass Putin Abramowitsch ermöglichte, Aktien zu besseren Kursen zu kaufen und zu verkaufen. Er soll sich auch mit den Verträgen rund um die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 bereichert haben.
Malaysia Latest News, Malaysia Headlines
Similar News:You can also read news stories similar to this one that we have collected from other news sources.
Havertz zur Chelsea-Lage: Für die Spieler kaum VeränderungenNationalspieler Kai Havertz und seine Teamkollegen beim FC Chelsea haben die Wirren um Roman Abramowitsch kaum belastet.
Read more »
Havertz: 'Der Krieg muss aufhören'Der Wirbel um Klubeigentümer Roman Abramowitsch spielt für Kai Havertz beim FC Chelsea nur eine untergeordnete Rolle.
Read more »
Fußball, Länderspiele: Eriksen trifft beim Comeback - Dänemark jubelt trotz NiederlageObwohl Dänemark das Freundschaftsspiel gegen die Niederlande verlor, gab es viele lachende Gesichter im dänischen Lager.
Read more »
Hochrechnung - SPD gewinnt Landtagswahl im Saarland deutlichDie SPD im Saarland hat die Landtagswahl klar gewonnen und dürfte nach mehr als zwei Jahrzehnten wieder die Regierung führen. Saarlandwahl
Read more »
Basketball: Hamburg Towers siegen in der BBL mit 100:76 in HeidelbergDie Hamburg Towers sind nach zwei Siegen in 49,5 Stunden zurück im Play-off-Rennen der BBL – auch, weil die Konkurrenz aus Göttingen und Crailsheim patzt.
Read more »
KVB muss Linie 16 im April in Köln-Rodenkirchen trennenDie KVB muss die Linie 16 an zwei Wochenenden im April in Köln-Rodenkirchen trennen. Grund dafür ist eine Schwellenerneuerung zwischen Rodenkirchen und Sürth.🚋⛔ Köln
Read more »