Bis zur zwölften Woche können Frauen in Deutschland eine ungewollte Schwangerschaft beenden. Doch oft wird ihnen eine Abtreibung unverhältnismäßig schwer gemacht – besonders in Bayern. Über einen jahrzehntealten Kampf, der noch nicht beendet ist.
Schwere Schläge gegen die Frauenrechte, mal mehr, mal weniger weit weg.
Die ersten Wochen nach dem positiven Test sind für Illner belastend. Ihr Partner hat von der Schwangerschaft erfahren, drängt sie dazu, das Kind zu behalten. Er sei laut geworden, erzählt Illner ein Jahr später, habe ihr mit einem Sorgerechtsstreit gedroht und gesagt, er könne die Vaterschaft auch einklagen. „Ich wusste gar nicht, woher er so was weiß“, sagt sie. „Ich habe eine Heidenangst bekommen.“Illner beginnt, ernsthaft über einen Abbruch nachzudenken.
Wie der Staat zu Schwangerschaftsabbrüchen steht, ist im Strafgesetzbuch festgeschrieben, neben den Regelungen zu Mord und Totschlag. Der entsprechende Paragraf 218 stammt im Grundsatz aus dem Jahr 1871, der Gesetzgeber hat dort notiert: Eine Abtreibung ist rechtswidrig, zu bestrafen mit bis zu drei bis fünf Jahren Gefängnis.
Allerdings werden im Freistaat deutlich weniger Abtreibungen auf Wunsch der Frauen, also nach Beratungsindikation, durchgeführt als im Rest des Landes. Nur etwa jede zehnte öffentliche Klinik, die eine gynäkologische Abteilung besitzt, nimmt Abtreibungen in diesen Fällen vor. Deutschlandweit sind es mehr, aber immer noch weniger als 40 Prozent. Dabei machten Abbrüche nach Beratungsindikation im Jahr 2020 etwa 96 Prozent aller Schwangerschaftsabbrüche aus.
Ihre Freundin klärt die Situation, Corinna Illner darf auf die Toilette, die Freundin meldet sie währenddessen in der Klinik an. Illner klingt noch immer ungläubig und verärgert, als sie später von dieser Szene berichtet. Sie sagt: „Das war die einzige Person, die mir in dieser ganzen Geschichte wirklich negativ im Gedächtnis haften geblieben ist: diese Empfangsdame im OP-Zentrum.
Betroffene berichten außerdem über fehlende Privatsphäre, nicht sauber durchgeführte Abbrüche, fehlende Nachversorgung. Eine Frau aus Bayern, die 2014 abgetrieben hat, schreibt: „Ich wurde namentlich bis kurz vor der Narkose mehrmals verwechselt, bin in einer Blutlache wieder aufgewacht und nach 20 Minuten wach sein, sollte ich gehen. Die Toilette war auf einem anderen Gang, ich habe mir das Blut mit der Bettdecke abgewischt.
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