Johannes Golla ist der derzeit vielversprechendste deutsche Handballer – fleißig, entwicklungsfähig, jung. Bei der EM aber kommt ihm eine besonders schwere Aufgabe zu: Er soll dem Team den Spaß zurückbringen. (S+)
Golla, 24, ist der derzeit vielversprechendste deutsche Handballer, fleißig, entwicklungsfähig, jung. Wie kaum ein anderer steht er für Aufbruchsstimmung, und die kann der deutsche Handball gut gebrauchen: Das Jahr 2021 war mit dem desolaten Abschneiden bei der WM und Olympia ein historischer Tiefpunkt.Die schwache Abwehr musste vom Angriff gerettet werden.
Sein Ziel: Es soll wieder »Lust machen«, zur Nationalmannschaft zu kommen, die zuletzt im voll gepackten Kalender mit bis zu 60 Pflichtspielen für die Topprofis zunehmend als Belastung angesehen worden ist. Der deutsche Handball muss wieder Spaß bringen, sagt Golla, den Spielern selbst, und auch den vielen neuen Zuschauern, die Jahr für Jahr im Januar einschalten, wenn die Handballer auf die Platte gehen.
Mit seiner enormen Spannweite lässt Golla dem Gegner nur wenig Lücken im Angriffsspiel – kaum ein anderer DHB-Profi blockt so viele Bälle wie er.Doch Golla ist nicht nur groß und stark, sondern auch athletischer. Auf der Platte sprintet Golla von Kreis zu Kreis. Hinten verrichtet er die mühevolle Abwehrarbeit, im Angriff bringt er sich mit seinem Stellungsspiel immer wieder in gute Positionen – und erzielt erstaunlich viele Tore.